Im weiteren Handelsverlauf wurde der TTF-Terminkontrakt, der als Richtschnur für das europäische Preisniveau gilt, zu 82,60 Euro je Megawattstunde gehandelt. Seit Mitte Dezember zeigt die Tendenz beim Gaspreis nach unten. In dieser Zeit ist der Terminkontrakt TTF um etwa 50 Euro je Megawattstunde gefallen. Das Rekordhoch hatte die Notierung im Sommer bei 345 Euro je Megawattstunde erreicht. Damals hatte ein Lieferstopp von Erdgas aus Russland einen rasanten Höhenflug beim Preis für Erdgas ausgelöst.

Als wesentlicher Grund für den fallenden Gaspreis gelten zuletzt milde Temperaturen, die den Verbrauch an Erdgas vergleichsweise niedrig halten. An den Weihnachtsfeiertagen waren die Temperaturen deutlich höher als Mitte des Monats, als in weiten Teilen Deutschlands Dauerfrost herrschte.

In einer am Dienstagmorgen veröffentlichten Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter erklärte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, den geringeren Gasverbrauch auch mit einer Zunahme der Energiegewinnung aus Windkraftanlagen. Dies habe dazu geführt, dass weniger Gas zur Stromerzeugung gebraucht worden sei. Ausserdem hätten "geringere Exporte nach Frankreich geholfen".

In seiner Mitteilung verwies Müller auch darauf, dass gut gefüllte Gasspeicher eine Versorgungssicherheit für diesen und den kommenden Winter bedeuten.

Dank des zuletzt vergleichsweise günstigen Wetters wird in Deutschland wieder Erdgas eingespeichert. Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am ersten Weihnachtsfeiertag 217,1 Terrawattstunden, was 88,22 Prozent der maximalen Menge entspricht. Es war demnach ein Plus von 0,38 Prozentpunkten zum Vortag und der fünfte Anstieg in Folge.

Trotz der jüngsten Entspannung liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Im Jahr 2020 lagen die Notierungen des Terminkontrakts TTF noch unter der Marke von 20 Euro./jkr/jsl/mis

(AWP)