Das Papier verlor nach Handelsbeginn am Vormittag 1,65 Prozent auf 38,18 Euro. Zuletzt hatte der Kurs bereits viel verlorenen Boden gutgemacht, seit dem Tief Mitte vergangenen Jahres stehen fast 60 Prozent Plus zu Buche, in diesem Jahr allein fast ein Fünftel. Die Zahlen aus dem Vorjahr seien wie erwartet ausgefallen, urteilte Baader-Bank-Analyst Markus Mayer. Angesichts der vorsichtigen Prognosepolitik sei auch der Ausblick ein gutes Zeichen, da er sich im Rahmen positiver Erwartungen bewege.

Der Umsatz soll in diesem Jahr auf 3,6 Milliarden Euro wachsen, wie das im MDax notierte Unternehmen mitteilte. Das ist ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich und mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Dazu sollen sowohl höhere Mengen als auch die angestossenen Preiserhöhungen beitragen.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern taxiert Vorstandschef Fuchs bei rund 390 Millionen Euro - das wäre ein Anstieg um knapp 7 Prozent. Hier hatten Analysten mit etwas mehr gerechnet. Zwar würde das Kostenmanagement mit der "klaren Begrenzung von Neueinstellungen" helfen, andererseits dürften Personal- und Frachtkosten weiter anziehen, hiess es von den Mannheimern.

Beim Schmierstoffhersteller spielt die Entwicklung des Ölpreises eine grosse Rolle für die Profitabilität. "Versorgungsengpässe mit einer so noch nie gesehenen Knappheit an Rohstoffen, enorme Rohstoffkostensteigerungen von rund 70 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren sowie hohe Inflationsraten, die sich auf unsere Kosten auswirkten, haben uns das ganze Jahr über beschäftigt", sagte Vorstandschef Fuchs.

Der zuletzt tendenziell sinkende Ölpreis dürfte das Unternehmen nun immerhin an dieser Stelle entlasten, schätzten Analysten. Die Bruttomarge, also das, was vom Verkaufspreis nach Abzug der Herstellungskosten übrigbleibt, sollte sich daher positiv entwickeln, schrieb UBS-Experte Andrew Stott vor der Zahlenvorlage.

Die Kostensteigerungen sorgten im vergangenen Jahr auch für eine hohe Mittelbindung für eingekaufte Rohstoffe, der freie Barmittelzufluss vor Zukäufen lag bei 61 Millionen Euro, fast ein Drittel weniger als im Vorjahr. 2023 peilt Fuchs einen deutlichen Anstieg auf rund 250 Millionen Euro an.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz der Gruppe um 19 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte hingegen nur um ein Prozent auf 365 Millionen Euro zu. Unter dem Strich stand ein auf die Aktionäre entfallender Nettogewinn von 259 Millionen Euro, das waren zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit den Werten traf Fuchs Petrolub die Erwartungen von Analysten in etwa. Die Dividende soll für Vorzugsaktionäre um 4 Cent auf 1,07 Euro je Papier zulegen./men/mne/stk

(AWP)