Falls die Gläubiger das Konzept ablehnen sollten, werde "der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein", zitierte die Zeitschrift am Donnerstag aus einer ihr vorliegenden "Zusammenfassung des wesentlichen Inhalts des Insolvenzplans". Auch ein Verkauf des Unternehmens als Ganzes komme in diesem Fall nicht in Betracht. Der Warenhauskonzern wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Die Führung verlangt nach Informationen des Blattes von Vermietern, Lieferanten und anderen Gläubigern, auf einen Grossteil der Forderungen zu verzichten, um Galeria den Neuanfang zu ermöglichen. Die Sanierungsberater rechnen demnach mit "planzahlungsberechtigten Insolvenzforderungen" von insgesamt 1,41 bis 2,36 Milliarden Euro.
Gläubiger ohne Sicherheiten sollen laut "Wirtschaftswoche" bei einer Annahme des Insolvenzplans wohl nur 2 bis 3,5 Prozent der ihnen geschuldeten Summe erhalten. Im Fall einer Ablehnung drohten allerdings noch grössere Einbussen. Denn dann werde für sie "noch deutlich weniger übrig bleiben", hiess es in Konzernkreisen.
Auf Gläubiger, die über Sicherheiten verfügen, kommen laut dem Bericht geringere Einbussen zu. Dazu zähle mit Teilbeträgen auch der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der Galeria in den vergangenen Jahren mit 680 Millionen Euro gestützt hatte. Davon solle der WSF laut Insolvenzplan rund 88 Millionen Euro aus der Verwertung des Warenbestands zurückerhalten. Zusätzlich solle er am Verkauf von Galeria-Töchtern wie der belgischen Kette Inno beteiligt werden.
Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren Rettung per Schutzschirmverfahren gesucht. Schon im ersten Verfahren hatten Gläubiger auf Milliardenforderungen verzichtet, damit die Warenhauskette einen Weg aus der Krise findet./rea/DP/mis
(AWP)