Der Konzernumsatz nahm um 2,0 Prozent auf 3,39 Milliarden Franken ab, wie Geberit am Donnerstag mitteilte. In lokalen Währungen ergab sich hingegen ein organisches Wachstum von 4,8 Prozent, nachdem dieser Wert im ersten Halbjahr noch bei +11 Prozent gelegen hatte. Der Umsatz lag damit klar unter den Erwartungen der Analysten.

Grund für den leichten Umsatzrückgang seien negative Währungseffekte in Höhe von 234 Millionen Franken gewesen. Das Wachstum in lokalen Währungen sei auf starke Verkaufspreiserhöhungen in Höhe von rund 9 Prozent und auf ein anhaltend starkes Volumenwachstum im ersten Halbjahr zurückzuführen.

Im zweiten Halbjahr seien die verkauften Volumina stark rückläufig gewesen, nachdem im ersten Semester noch ein Rekordniveau erreicht worden sei. Der Lagerabbau der Grosshändler sei wegen der ausserordentlichen Preiserhöhungen erwartet worden. Hineingespielt habe zudem das Ende des Covid-bedingten Trends zur Verschönerung des Eigenheims.

Positiv zur Entwicklung beigetragen haben die Einführung neuer Produkte sowie ein starkes Wachstum in den Aufbaumärkten ausserhalb Europas. Über alle Regionen hinweg lag der Umsatz im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 22 Prozent über dem Jahr 2019, also dem letzten vor der Pandemie.

Deutschland schwächelt

In der Hauptregion Europa nahmen die Umsätze in Lokalwährung im abgelaufenen Jahr insgesamt um 4,3 Prozent zu. Dabei entwickelte sich der Heimmarkt Schweiz (+4,1%) besser als der grösste Einzelmarkt Deutschland (+0,8%). In Deutschland hatte im ersten Semester noch eine Umsatzzunahme von über 7 Prozent resultiert, somit sind die Verkäufe im zweiten Semester klar zurückgegangen.

Im vierten Quartal hat das Wachstumstempo im Vergleich zum dritten noch einmal etwas nachgelassen, bzw. ist ins Negative gekippt. Der Umsatz erreichte von Oktober bis Dezember 667 Millionen Franken, entsprechend einem währungsbereinigten organischen Rückgang um 7,2 Prozent. Im dritten Quartal hatte dieser Wert noch bei +1,6 Prozent gelegen.

Das Minus sei auf den weiteren Abbau der hohen Lagerbestände beim Grosshandel sowie auf das ausserordentlich starke Vorjahresquartal zurückzuführen, so Geberit.

Margenprognose bestätigt

Mit Blick auf das Ergebnis wurden die jüngsten Prognosen, wonach die operative Cashflow-Marge (EBITDA) im Gesamtjahr 2022 rund 27 Prozent erreichen werde, bestätigt. Druck auf die Margen resultierte im Geschäftsjahr in erster Linie aus massiv gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreisen.

Aufgrund des mehrstufigen Vertriebs in der Sanitärindustrie könnten Verkaufspreisanpassungen nur mit einer zeitlichen Verzögerung umgesetzt werden, weshalb im Gesamtjahr die höheren Rohmaterial- und Energiepreise noch nicht vollständig kompensiert werden konnten, begründet Geberit den Margenrückgang.

Weiter zeigt sich Geberit "überzeugt, weiterhin die mittelfristigen Ziele eines durchschnittlichen jährlichen Nettoumsatzwachstums in lokalen Währungen von 4 bis 6 Prozent und einer durchschnittlichen EBITDA-Marge von 28 bis 30 Prozent zu erreichen.

cf/tv

(AWP)