Der Umsatz sank um 8,9 Prozent auf 893 Millionen Franken, wie der Sanitärtechnikkonzern am Dienstag mitteilte. Werden die negativen Währungseffekte ausgeklammert, ergab sich ein organisches Minus von 4,3 Prozent. Der negative Trend hat sich damit etwas abgeschwächt, denn im vierten Quartal 2022 lag das organische Minus noch bei 7,2 Prozent.

Im ersten Quartal hätten Preiserhöhungen in Höhe von rund 12 Prozent einen positiven Einfluss gehabt. Der Volumenrückgang hingegen sei hauptsächlich durch das rekordhohe Vorjahresquartal begründet.

Trend zu Wärmepumpen bremst Sanitärinvestitionen

In geringerem Ausmass habe auch der nun abgeschlossene Abbau der Lagerüberbestände beim Grosshandel hineingespielt sowie eine Abschwächung im Renovationsgeschäft. In Teilen Europas führte die Energiekrise zudem zu einer Verschiebung der Nachfrage von Sanitär- zu Heizungslösungen.

Regional gesehen gingen in der Hauptregion Europa die Verkäufe im ersten Quartal währungsbereinigt um 6,0 Prozent zurück, in Fernost/Pazifik um 7,7 Prozent und in Amerika um 1,3 Prozent. In Nahost/Afrika stieg er hingegen um 37,4 Prozent.

Die tieferen Volumina und die ungünstige Entwicklung der Währungen belasteten auch die Ergebnisse. Der operative Gewinn (EBITDA) reduzierte sich um 2,5 Prozent auf 296 Millionen Franken ebenfalls, allerdings unterproportional im Vergleich mit dem Umsatz. Entsprechend erhöhte sich die dazugehörende Marge um 2,2 Prozentpunkte auf 33,1 Prozent.

Im Vorjahresvergleich höhere Rohmaterialpreise sowie tarifbedingt stark angestiegene Personalkosten belasteten das Ergebnis, gestützt wurde es von den höheren Verkaufspreisen sowie von tieferen Energiepreisen.

Der Reingewinn ging gleichzeitig um 2,3 Prozent auf 215 Millionen zurück. Damit wurden die Erwartungen der Analysten auf Gewinnebene übertroffen, beim Umsatz hingegen verfehlt.

Umfeld bleibt anspruchsvoll

Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr macht Geberit wie üblich zu dieser Zeit im Jahr noch nicht. Die Einschätzungen für 2023 hätten sich seit der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2022 im vergangenen März aber nicht verändert, heisst es dazu. Insgesamt sei im laufenden Jahr mit einem anspruchsvollen Umfeld für die Bauindustrie zu rechnen.

Herausforderungen für die Sanitärindustrie sieht Geberit im Rückgang der Bautätigkeit in Europa angesichts der Inflation und höheren Zinsen oder in der temporären Verschiebung von Sanitär- zu Heizungslösungen, insbesondere zu Wärmepumpen.

An positiven Faktoren erwähnt das Unternehmen den grundsätzlichen Bedarf an Renovationen und Neubauten im Wohnungsbau, den strukturellen Trend zu höherwertigen Sanitärstandards sowie ein positives Marktumfeld in aussereuropäischen Ländern wie Indien oder in der Golfregion.

cf/hr

(AWP)