So halbierte sich der Betriebsgewinn (EBIT) auf 20 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Wegen der historischen Trockenheit das ganze Jahr über konnte die Gruppe nicht genug Strom aus Wasserkraft produzieren, um die Energieversorgung ihrer Kunden sicherzustellen.

Die Stromproduktion aus Wasserkraft sackte um knapp ein Drittel ab. Die fehlende Wasserkraftproduktion führte in Verbindung mit dem Strompreisanstieg zu Mehrkosten in Höhe von 62 Millionen Franken.

Reingewinn weniger stark gefallen

Unter dem Strich sank der Reingewinn lediglich um 7,5 Prozent auf 38,5 Millionen Franken. Der lediglich moderate Rückgang ist der Beteiligung von rund 23 Prozent an der Westschweizer EOS Holding zu verdanken, die einen Gewinn von 14 Millionen Franken in die Kasse spülte nach einem Verlust von 16 Millionen vor einem Jahr.

Der Umsatz der Groupe E stieg dagegen um 18 Prozent auf 923 Millionen Franken. "Dieses erfreuliche Wachstum ist insbesondere auf die Begeisterung für die neuen erneuerbaren Energien sowie den Anstieg der Strom- und Gaspreise zurückzuführen", schrieb der Konzern.

Bei den erneuerbaren Energien will die Groupe E Gas geben. Zahlreiche Projekte befinden sich derzeit in der Realisierungsphase wie beispielsweise die Fernwärmeanlagen in Freiburg und Entre-deux-Lacs. Daneben erfolgt der Ausbau einer lokalen und erneuerbaren Stromproduktion in den Bereichen Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft im Kanton Neuenburg.

Dazu zähle zum Beispiel der Chummensee im Oberwallis, schrieb Groupe E. Mit dem Speicherkraftwerk am Chummensee soll die vorwiegend im Sommer erfolgende Produktion des Kraftwerks GKW II im Binntal gespeichert und in eine Winterproduktion umgewandelt werden, die damit von 150 auf 310 GWh steigen wird.

Strommangel droht im nächsten Winter

Die Aussichten sind laut Groupe E für die Energiebranche so unsicher wie noch nie. Auch im nächsten Winter drohe ein Strommangel. Dieser könne sich erheblich auf die Ergebnisse der Gruppe auswirken, wobei die Handlungsmöglichkeiten begrenzt seien.

"Angesichts dieses schwierigen Umfelds kann es auch 2023 zu erheblichen Auswirkungen auf die Ergebnisse kommen", erklärte der Energieversorger: "Der Ausbau einer lokalen und nachhaltigen Produktion wird es letztlich ermöglichen, die Energieabhängigkeit der Schweiz von ihren Nachbarländern zu verringern, Preisschwankungen zu minimieren, dem steigenden Strombedarf gerecht zu werden."

jb/tv

(AWP)