Dabei bekam der Liechtensteiner Konzern die Aufwertung des Frankens zu spüren: In Lokalwährungen wäre Hilti um 10 Prozent gewachsen, wie der Hersteller der berühmten roten Bohrmaschinen am Mittwoch in einem Communiqué mitteilte. Die Ausnahme bei den Währungen war der Dollar, der gegenüber dem Franken an Wert gewann.

Mit dem Rückenwind des "Greenbacks" schoss der Umsatz in Amerika um 20,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken nach oben. In Lokalwährungen wuchsen die Verkäufe um 16,5 Prozent. Das war mit Abstand das stärkste Wachstum aller Weltregionen.

Folgen des Ukraine-Kriegs bremsen

In Europa legte der Umsatz um 2,3 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken zu, in Lokalwährungen waren es plus 9,6 Prozent. In Asien stieg der Umsatz um 4,2 Prozent auf 763 Millionen Franken oder um 8,2 Prozent in Lokalwährungen. Dort wurde Hilti erheblich gebremst durch die Auswirkungen der Coronarestriktionen in China.

Einen Rückgang erlitt das Geschäft dagegen in der Region Osteuropa/Mittlerer Osten/Afrika durch die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Der Umsatz sank um 8,4 Prozent auf 542 Millionen Franken. Hilti hat sich weitgehend aus dem Geschäft in Russland zurückgezogen.

"Die letzten vier Monate 2022 blieben anspruchsvoll, dennoch konnten wir das Wachstum beschleunigen und das Geschäftsjahr mit einem zweistelligen Umsatzplus in Lokalwährungen abschliessen", sagte der neue Konzernchef Jahangir Doongaji, der sein Amt auf Neujahr angetreten hat. "Ein wichtiger Wachstumstreiber war die Einführung unserer neuen Akku-Plattform Nuron in Nordamerika und Europa."

Angesichts der anhaltenden Inflation und steigender Zinsen, geopolitischer Spannungen und des schwächeren Wirtschaftswachstums werde das Umfeld volatil bleiben, so Hilti. Dank der massiven Investitionen in Marktpräsenz und Innovation erwartet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr in Lokalwährungen eine Umsatzsteigerung im hohen einstelligen Bereich.

Kräftige Verluste in Russland

Die Gewinnzahlen werden erst am 17. März veröffentlicht. Schon klar ist, dass das Russland-Geschäft einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Russland schlage mit 50 bis 100 Millionen Franken aufs Hilti-Ergebnis, hatte Konzernchef Doongaji vor einer Woche im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP gesagt: "Wir verdienen schon lange kein Geld mehr in Russland."

Hilti hat nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs sein Geschäft in Russland stark eingeschränkt. Von 1300 Mitarbeitern wurden zwei Drittel entlassen. Das Gerätegeschäft wurde komplett eingestellt. Es bleibt noch ein kleines Geschäft mit lokalen russischen Produkten für kleine Bauunternehmen, das fortgeführt wird.

jb/uh

(AWP)