Nach Stamers Einschätzung sind einige Schiffe "offenbar in niederländisches Hoheitsgewässer als Wartezone ausgewichen". Umgerechnet auf die Frachtkapazität sei die Dimension des Stauvolumens ausserdem weiterhin sehr hoch. Derzeit stehen allein in der Deutschen Bucht zwei Prozent des weltweiten Transportvolumens still, "die wartenden Schiffe haben eine Kapazität von insgesamt 200 000 Standardcontainern (TEU)", so Stamer. Der IfW-Experte analysiert auf Basis von Echtzeitdaten fortlaufend den weltweiten Containerverkehr auf See.

Weil mehr als 90 Prozent aller Güter weltweit per Schiff transportiert werden, ist der Containerschiffsverkehr eine Lebensader des Welthandels. Sie ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor zweieinhalb Jahren zunehmend aus dem Takt geraten. Jede Störung, etwa Lockdowns in einzelnen Häfen, eine Havarie wie die der "Ever Given" im Suezkanal oder Arbeitskämpfe wie zur Zeit im grössten englischen Containerhafen Felixstowe, bringt zusätzlich Sand ins Getriebe und mindert die Pünktlichkeit der Schiffe./kf/DP/jha

(AWP)