Dies strahlte am Mittwoch am Kapitalmarkt positiv auf den Sektor ab. Die im Dax notierte Infineon-Aktie stieg am Vormittag um mehr als sieben Prozent. In deren Sog erhöhte sich auch der Kurs von Wettbewerbern wie STMicro um knapp fünf Prozent, AMS-Osram gewannen mehr als drei Prozent und Elmos knapp zwei Prozent. Chipausrüster Aixtron legte um 2,7 Prozent zu. Die Micron-Aussagen zogen auch die Papiere von Siltronic um gut ein Prozent nach oben. Der Zulieferer macht knapp fünf Prozent des Umsatzes mit dem US-Konzern. Die Micron-Aktie hat am Dienstag nachbörslich bereits gut 1,1 Prozent gewonnen.

Analyst Stephane Houri von der Investmentbank Oddo BHF notierte zu Infineon, die Erhöhung der Jahresziele sei wahrscheinlich gewesen und schnell gekommen. Die Nachfrage aus der Autobranche und der Industrie sei stark.

Infineon erwartet nun im bis Ende September laufenden Geschäftsjahr einen Anstieg des Umsatzes deutlich über den bislang erwarteten 15,5 Milliarden Euro, nach 14,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Dies werde auch eine positive Wirkung auf die Segmentergebnismarge haben, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. Diese bemisst bei Infineon die Profitabilität des operativen Geschäfts und wurde bislang bei 25 Prozent gesehen.

Dank positiver Preiseffekte und höherer Nachfrage nach teureren Produkten des Konzerns sowie der besser als vorhergesagten Entwicklung der Energiekosten sei das zweite Geschäftsquartal auch profitabler als zuletzt gedacht. Die Segmentergebnismarge erwartet Infineon nun im hohen 20er-Prozentsatz statt wie bisher bei rund 25 Prozent. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorquartal steigen - von 3,95 Milliarden auf mehr als vier Milliarden. Hier hatte das Unternehmen zuletzt eine Stagnation in Aussicht gestellt.

Einem bis Mitte Februar von Infineon zusammengestellten Konsens zufolge gehen Analysten bislang von einem Jahresumsatz von knapp 15,5 Milliarden Euro sowie einer Segmentergebnismarge von 25 Prozent aus. Für das zweite Geschäftsquartal liegen die Schätzungen für die Erlöse bislang bei knapp 3,9 Milliarden Euro sowie einer Marge von ebenfalls 25 Prozent. Die Zahlen für das Quartal will Infineon am 4. Mai vorlegen.

Micron stellte unterdessen für sein drittes Geschäftsquartal einen Umsatz von 3,5 Milliarden bis zu 3,9 Milliarden US-Dollar in Aussicht, im besten Fall mehr als Analysten erwartet hatten. Vorstandschef Sanjay Mehrotra sieht dabei eine Entspannung bei den Lagerbeständen der Kunden und geht von einer stetigen Verbesserung der Balance zwischen Angebot und Nachfrage in der Industrie aus. Im Laufe des vergangenen Jahres hatte ein Nachfrageeinbruch Chip-Kunden dazu bewogen, Aufträge zu streichen und zunächst die eigenen Lagerbestände abzubauen. Vor allem bei elektronischen Konsumgütern wie Smartphones, PC oder Tablets war die Nachfrage der Verbraucher angesichts einer Abkühlung der Konjunktur zurückgegangen.

Auch Infineon bekam zuletzt in dem Bereich die schwächere Nachfrage zu spüren, jedoch sieht Konzernchef Jochen Hanebeck das grosse Plus des Konzerns in den Spezialchips für die industrielle Stromversorgung und für die Autoindustrie, und hier besonders für Zukunftsthemen wie autonomes Fahren und E-Autos./nas/mne/mis

(AWP)