In Hannover waren für Montag 35 Abflüge und 34 Ankünfte geplant. Der Ausstand ist von Mitternacht an für 24 Stunden angekündigt. "Für die Fluggäste ist das sehr ärgerlich, aber in Niedersachsen sind noch keine Ferien", sagte eine Sprecherin des Flughafens. Am Sonntag waren bereits je 21 Abflüge und Landungen offiziell gestrichen. Ein Flug war auf den Dienstag verschoben. Voraussichtlich seien nur Not- und Rettungsflüge möglich, schrieb der Airport in einer Mitteilung. Von Sonntag, 21:00 Uhr, bis Dienstag, 01:30 Uhr, werde es zu Einschränkungen kommen.
In Bremen waren 20 Abflüge und 19 Ankünfte terminiert. "Wir bitten alle Passagiere, sich vor ihrer Anreise zum Flughafen mit ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen, um den aktuellen Status ihres Fluges zu erfragen und sich im Fall von Stornierungen oder Umbuchungen an ihre Fluggesellschaft zu wenden", sagte eine Sprecherin. Auf seiner Webseite bestätigte der Bremer Flughafen, dass es am Montag keinen Flugverkehr in der Hansestadt geben werde.
Im an Niedersachsen grenzenden Hamburg sollten laut der Flughafen-Webseite am Montag keine Abflüge stattfinden. Auch bei den Ankünften soll es demnach zu Streichungen kommen. Der Berliner Flughafen teilte mit, dass am Montag kein regulärer Flugbetrieb stattfinden werde.
Hintergrund sind einerseits die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und andererseits die bundesweiten Mantel-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit (Zuschläge für Nacht-, Feiertagsarbeit), in denen es nach acht Verhandlungsrunden kein Angebot der Arbeitgeberseite gebe.
Verdi wirbt um das Verständnis der Fluggäste, die durch einen Streik getroffen werden. Um für Entlastung zu sorgen, werde der eintägige Warnstreik frühzeitig angekündigt. So könnten Betroffene auf alternative Möglichkeiten zurückgreifen.
Die Gewerkschaft plant am Montag (11.00 Uhr) eine etwa eineinhalbstündige Kundgebung am Terminal A in Hannover. In Bremen ist die Kundgebung für 9.00 Uhr vor Tor 1 angekündigt.
Am Dienstag sollen auch der Bus- und Bahnverkehr der Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra bestreikt werden. Zudem sind alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen in Hannover und der Region zum Warnstreik aufgerufen, also auch Verwaltung und Kitas. Ausserdem sind für Dienstag und Mittwoch die Beschäftigten des Klinikums Region Hannover zum Protest aufgerufen. Die Mitarbeiter des Müllentsorgers aha treten am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag in Hannover und der Region zeitweise in den Ausstand.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. In der zweiten Verhandlungsrunde gab es zuletzt noch keine Annäherung./koe/DP/he
(AWP)