Im kommenden Jahr schlage die Unterbrechung mit 60 Millionen Euro auf das Ergebnis durch. Zugleich versicherte Philips, es müsse kein Defibrillator zurückgegeben werden. Das Unternehmen habe keinen Grund zur Annahme, dass es ein Risiko für Patienten gebe. Die Bedenken der US-Behörde richteten sich auf die Einhaltung der Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe (Good Manufacturing Practice) bis zum Jahr 2015 in zwei Fabriken.

"Wir haben seit 2015 enorme Fortschritte gemacht, aber das zählte nicht", sagte Philips-Chef Frans van Houten. "Das ist eine Folge von vergangenen Sünden."

Philips betonte, unter verschärfter Aufsicht der FDA einen Teil der Defibrillatoren-Produktion fortzusetzen. Auch der Export der medizinischen Geräte aus den betroffenen Fabriken soll wieder aufgenommen werden, sobald "bestimmte Anforderungen" erfüllt seien.

Mit Defibrillatoren werden durch einen Elektroschock lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen behandelt. Bereits im März hatte die FDA den Rückruf von 47'000 Philips-Defibrillatoren angeordnet.

Die Warnung könnte Investoren verunsichern, auch wenn die Auswirkungen auf den Gewinn relativ gering sind. Denn 2014 hatten die US-Aufseher Bedenken über die Produktionsmethoden von medizinischen Scannern von Philips geäussert. Das hatte dem Konzern letztendlich eine Gewinnwarnung und Verzögerungen in der Produktion über zwei Jahre eingebrockt. Seitdem habe Philips aber in Qualitätskontrollen investiert, betonte van Houten.

Der einst für seine Unterhaltungselektronik bekannte Philips-Konzern konzentriert sich mittlerweile auf Medizintechnik und Körperpflegegeräte. In der Medizintechnik konkurriert Philips mit Siemens. Philips-Aktien notierten zum Handelsauftakt etwas schwächer.

(AWP)