Lindt & Sprüngli verkaufte von Januar bis Juni Schoggihasen, Lindorkugeln und Pralinés im Wert von 1,99 Milliarden Franken. Das entspricht einem organischen Plus von 12,3 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. In Schweizer Franken nahm der Umsatz um 10,7 Prozent zu.
Der operative Gewinn (EBIT) kletterte um einen Drittel auf 185,2 Millionen Franken in die Höhe. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 9,3 Prozent nach 7,7 Prozent im ersten Halbjahr 2021. Unter dem Strich bleib ein um 36,2 Prozent höherer Reingewinn von 138,4 Millionen Franken.
Der "positive Wachstumstrend der globalen Schokoladenmärkte" habe sich unverändert fortgesetzt, heisst es. Dadurch konnte das Unternehmen volumenmässig mehr verkaufen. Gleichzeitig erhöhte es aber auch die Preise seiner Produkte, was gemäss der Mitteilung etwa gleich viel zum Wachstum beitrug wie das Volumenwachstum.
Lindt hebt hervor, dass man vor allem im Premium-Segment eine überdurchschnittliche Steigerung festgestellt habe. Als Hersteller von Produkten aus diesem Segment hat Lindt natürlich von dieser Entwicklung profitiert. Dadurch seien in allen Regionen Marktanteile gewonnen worden.
Höhere Kosten für Transport, Milch und Zucker
Lindt & Sprüngli spürte laut der Mitteilung vor allem auf der Produktions- und Logistikseite die steigenden Kosten. Im Bereich der Rohstoffe seien vor allem die Milchpulver- und Zuckerpreise in die Höhe geschnellt.
Aber auch das Verpackungsmaterial stellte ein Problem dar: Denn die generell hohe Nachfrage habe nicht nur zu höheren Preisen, sondern auch zu Lieferverzögerungen geführt. Zudem führten die steigenden Energiekosten zu teurerer Logistik. Die Lieferfähigkeit sei allerdings jederzeit gewährleistet gewesen, so das Unternehmen.
Das Management geht nun davon aus, dass wegen des anhaltenden inflationären Kostendrucks weitere Preissteigerungen nötig sind.
Nordamerika als Wachstumstreiber
Den grössten Umsatz erzielte der Konzern in der Region Europa mit 739,1 Millionen Franken. Die beiden Kernmärkte Deutschland und Italien wuchsen den Angaben zufolge wegen des guten Ostergeschäfts zweistellig, ebenso die kleineren Tochtergesellschaften in Österreich, Zentralosteuropa, Polen und den Benelux-Staaten. Aber auch in der Schweiz kauften die Kunden mehr Schokolade, speziell an den sogenannten "Geschenkanlässen", also etwa an Ostern oder am Valentinstag.
Stärkster Wachstumstreiber war allerdings die Region Nordamerika, wie das Unternehmen weiter schreibt. Lindt & Sprüngli verkaufte dort Schokolade für 739,1 Millionen Franken. Das entspricht einem Wachstum von 15,2 Prozent. Im ersten Halbjahr war das Nordamerika-Geschäft damit für fast 40 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich.
Sogar noch stärker war das Wachstum im "Rest der Welt", wozu die Ländergesellschaften in Australien, Japan, Südafrika, Hongkong, China und Brasilien sowie das Duty-Free- und Distributionsgeschäft zählen. Aber dieses Geschäft ist mit einem Umsatz von 272,5 Millionen vergleichsweise klein.
Höhere Erwartungen ans Gesamtjahr
Mit den vorgelegten Zielen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bei allen Kennzahlen übertroffen.
Für das Gesamtjahr hat Lindt sein Wachstumsziel von bisher 6 bis 8 auf 8 bis 10 Prozent angehoben. Die Profitabilität dürfte jedoch bei den bislang bereits erwarteten 15 Prozent zu liegen kommen.
tv/ra
(AWP)