Der Wirtschaftsexperte Ed Miliband von der oppositionellen Labour-Partei sagte, die Situation für die Gastronomie sei "katastrophal". "Unternehmen stehen vor einer Doppelbelastung durch die andauernde Wirtschaftskrise und mögliche Störungen durch den Brexit", sagte der ehemalige Labour-Chef. Wirtschaftsminister Alok Sharma verteidigte die Politik der Regierung und verwies auf Finanzhilfen für Geschäfte, die schliessen müssen.

Wegen drastisch steigender Fallzahlen wurde London, ebenso wie Teile der nördlich angrenzenden Grafschaften Hertfordshire und Essex, in die höchste Corona-Warnstufe eingruppiert. Restaurants und Pubs, Kinos und Theater müssen wieder schliessen, ausserdem gelten strengere Kontaktbeschränkungen - so darf man sich etwa nicht mehr in Innenräumen treffen. Bürgermeister Sadiq Khan warnte vor "katastrophalen Konsequenzen" für die Wirtschaft, mahnte aber auch, die Regeln zu befolgen.

Enttäuscht zeigte sich auch die Kulturbranche. Theaterbesitzer und Musical-Produzent Cameron Mackintosh kritisierte, die Entscheidung der Regierung sei "verheerend" und ähnele einem "Hauch von Panik". Künstlerinnen und Mitarbeiter würden "rechtzeitig zu Weihnachten" in die Arbeitslosigkeit geschickt.

Seit dem Ende des Teil-Lockdowns gilt in England wieder ein Stufensystem, in dem je nach Infektionslage unterschiedlich strenge Regeln gelten. In der mittleren Stufe, in der London bislang war, durften sich etwa bis zu sechs Personen in den Aussenbereichen von Pubs treffen und Angehörige eines Haushalts Restaurants besuchen./bvi/swe/DP/zb

(AWP)