"So viele Fusionen und Übernahmen wie 2022 gab es seit über zehn Jahren nicht mehr", sagte Timo Knak, Leiter M&A bei KPMG, am Mittwoch an einer Medienveranstaltung. Im Jahr 2021 wurden "nur" 604 Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung gezählt, allerdings hatten diese ein Volumen von 170 Milliarden Franken und damit knapp 32 Milliarden mehr als 2022.
Zwei "Mega-Deals"
Gemäss dem KPMG-Bericht "Clarity on M&A" waren auf Branchenebene vor allem der Telekommunikations- und Technologiesektor sowie die Industrie-, Pharma- und Life-Sciences-Branche am aktivsten. Die grösste Fusion im Jahr 2022 fand indes im Chemiesektor statt. Stattliche 21 Milliarden Dollar umfasste die grösste Transaktion und schliesst den Genfer Aromen- und Duftstoff-Hersteller Firmenich mit dem niederländischen Chemiekonzern Royal DSM zu "DSM-Firmenich" zusammen.
Der zweiten "Mega-Deal" wurde in der Konsumgüterbranche gestemmt. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 19 Milliarden Dollar belegte die Übernahme der schwedischen Streichholz- und Tabakproduzentin Swedish Match durch den Schweizer Tabakkonzern Philip Morris Platz zwei. Die zehn grössten M&A-Transaktionen machten 2022 mit rund 81,5 Milliarden Dollar knapp 60 Prozent des Gesamtvolumens aus.
Mehr gekauft als verkauft
Was die Schweizer Firmen betrifft, haben diese auch 2022 deutlich mehr ausländische Firmen aufgekauft als umgekehrt: 283 Zukäufen stehen 152 Verkäufe gegenüber. Deals innerhalb der Schweiz machten dabei den Angaben nach rund ein Fünftel aller Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung aus.
Der KPMG-Experte Knak rechnet zudem auch für das laufende Jahr mit einem aktiven M&A-Geschäft: "Die Investorenstimmung ist trotz anhaltender Lieferkettenproblemen, Ukrainekrieg sowie steigender Zinsen nach wie vor durchaus positiv."
sta/rw
(AWP)