Konkret habe sich der Anteil der Energie- und Elektrizitätsversorger, welche die Digitalisierung als Bedrohung wahrnehmen, im Vergleich zu 2017 von 10 auf 16 Prozent erhöht. Diese Entwicklung stehe im Gegensatz zu anderen Ländern wie Deutschland, wo der Anteil zwar etwas höher sei, aber zurück gehe, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens EY heisst.
Intelligente Messinstrumente auf dem Vormarsch
Gefragt nach der Anwendung der Digitalisierung sehen sich 38 Prozent der hiesigen Anbietern "im Durchschnitt" und gut ein Viertel gibt an, dass man "hinter dem Durchschnitt" liege. Zudem zeige sich die Schweizer Energiebranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen eher selbstkritisch, da sich fast zwei Drittel als "rückständig" bezeichnen, wenn es um die Digitalisierung geht.
Mit Blick auf konkrete digitale Anwendungen nennt die Studie das Beispiel von intelligenten Verbrauchs-Messungen. Dieses sogenannte "Smart Metering" sei auf dem Vormarsch und werde von Schweizer Stromwerken als wichtiges Thema hervorgehoben.
3 Millionen für "Smart Metering"
In diesem Zusammenhang teilte gestern Mittwoch etwa der Zürcher Stadtrat mit, dass man dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) knapp 3 Millionen Franken für intelligente Stromzähler bewilligt habe. Bis 2027 sollen rund 240'000 herkömmliche durch intelligente Stromzähler ersetzt werden. Die intelligenten Stromzähler seien die wichtigsten Komponenten eines intelligenten Verteilnetzes, so der Stadtrat.
"Insgesamt ist festzustellen, dass die eingesetzte Transformation der Branche zwar mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten vorangetrieben wird, diese jedoch nahezu alle Unternehmensbereiche betrifft und einen kulturellen Wandel ermöglicht", so Benjamin Teufel, Leiter des Sektors "Energy" bei EY Schweiz.
An der "Stadtwerke-Studie 2018" von EY beteiligten sich gemäss Angaben 73 Schweizer, 19 österreichische und 101 deutsche Versorgungsunternehmen aller Grössenordnungen.
sta/tp
(AWP)