Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine gibt es eine Debatte über zu grosse Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft. Als Lehre aus dem Krieg hatte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für eine breitere Aufstellung der deutschen Wirtschaft ausgesprochen. Unternehmen sollten ihre Geschäfte diversifizieren. Auch befürchten manche Beobachter einen Überfall Chinas auf Taiwan.

Für Risiken in China hat sich Merck gerüstet. ""Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet, auch wenn es unwahrscheinlich ist", sagte Gerijo. Die Risikoprämie in dem Land sei positiv für Merck. Hilfreich wäre aber eine finale China-Strategie der Bundesregierung.

Zuletzt hatte schon Merck-Finanzvorstand Marcus Kuhnert betont, das Dax-Unternehmen sei "weiter entschlossen", in den wichtigen Markt China zu investieren. Dort erzielte Merck 2022 knapp 3,2 Milliarden Euro Umsatz von gut 22 Milliarden Euro konzernweit. Man wolle Lieferketten im Land aber unabhängiger aufstellen. Importe aus anderen Ländern, besonders von den USA nach China, sollten begrenzt werden. So produziert Merck im Pharmageschäft schon direkt in China.

Die grossen Sorgen über den Standort Deutschland teilt Garijo nicht. Sie glaube nicht an die Gefahr einer Deindustrialisierung, sagte sie mit Blick auf die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten. "Die deutsche Wirtschaft ist stark." Nötig sei es aber, Regulierungsvorhaben in Europa zu beschleunigen./als/DP/stk

(AWP)