Man habe eine Vereinbarung mit D.E. Shaw Renewable Investments (DESRI) für die Lieferung von mindestens 3,75 Gigawatt Solarmodulen unterzeichnet, teilte Meyer Burger am Donnerstag mit. Der Vertrag sei ein wichtiger Meilenstein für beide Unternehmen. Über die Details hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart. Sie beabsichtigten, ihre Zusammenarbeit zu einer langfristigen Partnerschaft auszubauen.

DESRI ist den Angaben zufolge ein Entwickler sowie Eigentümer und Betreiber von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien in den Vereinigten Staaten. Die Module sollen in der Schweiz und in Deutschland entwickelt und am Standort von Meyer Burger in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona hergestellt und zwischen 2024 und 2029 ausgeliefert werden.

Beschleunigter Ausbau

DESRI habe ein Vorkaufsrecht für die Erhöhung der Vertragsmenge auf 5 Gigawatt sowie eine Vertragsverlängerung über die 5-jährige Laufzeit hinaus, hiess es in der Mitteilung. Damit Meyer Burger Material und Rohstoffe für die Produktion beschaffen und finanzieren könne, werde DESRI eine substantielle jährliche Anzahlung leisten.

Um den Liefervertrag zu bedienen sowie auch die hohe Nachfrage im Markt für Hausdach-Solarmodule zu befriedigen, will Meyer Burger seine Produktionskapazitäten schnell ausbauen. Bis Mitte 2024 soll eine Nennkapazität von rund 3 Gigawatt erreicht werden.

Konkret soll in Arizona die Jahreskapazität im Zusammenhang mit dem DESRI-Auftrag auf 1 Gigawatt gesteigert werden. Weitere 0,5 Gigawatt sollen für den US-Hausdach-Solarmodule-Markt dazu kommen. Da die volle Kapazität an diesem Standort beschleunigt ausgelastet werden könne, könnten auch die Produktionskosten optimiert werden.

Der Ausbau werde zudem vom Inflation Reduction Act begünstigt, den US-Präsident Joe Biden in Kraft gesetzt hatte. Denn dieser sieht Steuergutschriften für die Herstellung von Komponenten entlang der solaren Wertschöpfungskette in den USA vor. Ausgebaut werden soll aber auch am Standort Thalheim in Deutschland, und zwar von 1,5 auf 3 Gigawatt.

Kapitalerhöhung ins Auge gefasst

Zunächst hatte Meyer Burger eigentlich eine Pause beim Kapazitätsausbau nach Abschluss des derzeitigen Ausbaus auf 1,4 Gigawatt einlegen wollen. Nun werde der Finanzierungsplan entsprechend überarbeitet.

Meyer Burger erwägt eine mögliche Kapitalerhöhung in der Grössenordnung von 250 Millionen Franken. Diese soll in den nächsten Monaten lanciert werden. Dafür plant Meyer Burger, die Aktionäre zu einer ausserordentlichen Generalversammlung einzuladen. In der Einladung sollen weitere Details mitgeteilt werden.

tt/kw

(AWP)