Ein stärkeres Nahversorgungsnetz habe Priorität für das Unternehmen, sagte Zumbrunnen im Interview mit Tamedia-Zeitungen vom Mittwoch. "Es ist aber für uns nicht immer einfach, die richtigen Standorte zu finden", sagte er weiter.

Der Fokus auf kleinen Läden bedeute nicht, dass bisherige Supermärkte verkleinert würden. Auch ihnen messe Migros in Zukunft eine hohe Bedeutung bei.

Ende 2022 hatte der "orange Riese" angekündigt, dass er das Supermarktgeschäft effizienter gestalten und damit Kosten sparen will. Das von den zehn regionalen Genossenschaften betriebene Supermarktgeschäft der Migros ist komplex. Das Unternehmen prüft, wie das Geschäft in einer eigenständigen, zentral gesteuerten Gesellschaft geführt werden kann.

Preise steigen weiter

Nach den Preiserhöhungen von 1,2 Prozent im vergangenen Jahr werden die Artikel auch im neuen Jahr teurer. "Für das ganze Jahr rechne ich mit einem Preisanstieg von rund 2 Prozent", sagte Zumbrunnen weiter: Ab Frühling sollten sich die Preise stabilisieren. "Bereits jetzt können wir feststellen, dass die Energie- und Rohstoffpreise nicht mehr steigen. Einige sinken sogar bereits wieder."

Zumbrunnen hat nach fünf Jahren an der Spitze seinen Rücktritt als Migros-Chef auf Ende April angekündigt: "Beruflich möchte ich mich auf Verwaltungsratsmandate fokussieren. Und ich möchte mehr Zeit finden für persönliche Projekte im Bereich Kunst und Kultur", sagte der 53-jährige Neuenburger weiter.

jb/rw

(AWP)