Der Aktienkurs hatte schon seit dem Morgen unter Druck gestanden. Börsianer erklärten dies mit Sorgen vor Batteriekonkurrenz in der neuesten Generation der AirPods Pro von Apple . Seit dem Jahreswechsel hat das Papier inzwischen fast zwei Drittel an Wert eingebüsst. Im Vergleich zum Rekordhoch von etwas mehr als 180 Euro im Januar 2021 sank der Börsenwert sogar um fast 80 Prozent auf zuletzt nur noch knapp 1,7 Milliarden Euro.

Das Hoch Anfang vergangenen Jahres war aber zum Teil auch auf eine Marktverzerrung zurückzuführen. Damals hatten Kursspekulationen von überwiegend in sozialen Netzwerken versammelten Kleinanlegern bei Aktien wie Gamestop oder AMC Entertainment aus den USA oder hierzulande auch Varta für starke Kursausschläge gesorgt. Der Varta-Kurs kletterte damals innerhalb weniger Tage von rund 120 Euro auf mehr als 180 Euro.

Bereits Anfang August hatte Varta seine Jahresziele gesenkt. Als Begründung nannte das Management dabei trübere Konjunkturaussichten und hohe Rohstoff-, Energie- und Transportkosten. Zudem verzögerten sich zu dem Zeitpunkt bereits Kundenprojekte. Zuletzt hatte Konzernchef Herbert Scheint einen Jahresumsatz von 880 bis 920 Millionen Euro und ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis (Ebitda) von 200 bis 225 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Zugleich kämpfte Varta bereits seit deutlich längerer Zeit mit einer schwachen Nachfrage. Weil unter anderem bei den Kunden Teile fehlten, um etwa kabellose Kopfhörer fertigzustellen, hakte es in dem einst boomenden Hauptgeschäft mit Lithium-Ionen-Knopfzellen schon zum Jahresstart./ngu/stw/zb

(AWP)