Die Marktkapitalisierung Teslas ist in den vergangenen Monaten unter anderem wegen der Verkäufe von Musk, dessen Doppelrolle als Chef von Tesla und Twitter und operativen Problemen abgestürzt. So gibt es Anzeichen einer trägen Nachfrage nach den Elektroautos in einigen Regionen.

Am Donnerstag fiel der Kurs im regulären Handel um fast neun Prozent auf 125 Dollar; das Minus in diesem Jahr summiert sich auf 64 Prozent. Damit zählt das Papier seit Ende 2021 zu den grössten Verlierern im Technologieauswahlindex Nasdaq 100 , nachdem es in den vergangenen beiden Jahren mit einem Plus von fast 1200 Prozent noch zu den stärksten Werten gezählt hatte.

Der Börsenwert des Elektroautobauers ist mit dem Kursrutsch am Donnerstag unter die Marke von 400 Milliarden Dollar gefallen. Im November 2021 hatte die Marktkapitalisierung noch bei etwas mehr als 1,2 Billionen Dollar gelegen. Grossaktionär Musk war damals mit Abstand der reichste Mensch der Welt; inzwischen hat er diese Position an den Franzosen Bernard Arnault, Chef und Grossaktionär des Luxusgüterkonzerns LVMH verloren. Die Nachrichtenagentur Bloomberg beziffert Musks Vermögen aber immer noch auf 140 Milliarden Dollar.

Die Aussagen von Musk konnten den Kurs zumindest nachbörslich stabilisieren; der Kurs zog leicht an. Sollte das Papier auch im regulären Handel zulegen, wäre es der erste Tag im Plus seit Donnerstag vor einer Woche. Im New Yorker Handel dürfte es spannend werden, ob die Investoren Musks Ankündigungen Glauben schenken, oder nicht - schliesslich ist er für seine Volten bekannt. So hatte er in den vergangenen Monaten immer wieder angedeutet, keine Aktien verkaufen zu wollen, nur um danach doch wieder welche auf den Markt zu werfen. Das könnte jetzt allerdings vorbei sein, da die Twitter-Finanzierung durch ist.

Zudem steht Musk wegen des Kursverfalls bei Tesla und der operativen Probleme des Elektroautobauers unter Druck. So forderten zuletzt Tesla-Investoren, dass sich Musk bei Twitter zurücknehmen soll, um sich wieder stärker auf die Entwicklung des Elektroautobauers zu konzentrieren. Einer von ihnen ist Ross Gerber, der zwar mit nur 390 000 Tesla-Aktien gerade mal 0,1 Prozent der Anteile hält, sich aber mit vielen Tweets und in Interviews unter anderem mit Bloomberg zu einem bekannten Gesicht der Musk-Kritiker aufgeschwungen hat. So hatte er auch die Führungsrolle Musks bei Tesla infrage gestellt.

Gerber war es auch, der Musk in dem Twitter-Space nach möglichen weiteren Aktienverkäufen fragte. Die Antwort des 51-jährigen Milliardärs lautete: "Ich werde keine Aktien verkaufen bis - ich weiss nicht - wahrscheinlich in zwei Jahren, auf keinen Fall nächstes Jahr und wahrscheinlich auch nicht im Jahr danach." Er räumte zudem ein, dass es bei Tesla zuletzt nicht wie erhofft gelaufen ist. Der Autobauer habe ein schwieriges Jahresende. So hatte Tesla zuletzt die Preise zum Teil gesenkt, die Produktion in China zurückgefahren und in den USA gewährt Tesla nun grosszügige Rabatte, um die Verkäufe zum Jahresende noch mal anzukurbeln./zb/mis/jha/

(AWP)