Gemäss Meldung vom Vortag hält Nestlé über ihre Tochter Nestlé Health Science (NHSc) insgesamt rund 84 Prozent am auf Lebensmittelallergien spezialisierten US-Biopharmaunternehmen. NHSc besass bereits zuvor eine Beteiligung im Wert von 473 Millionen US-Dollar an Aimmune, was einem Aktienanteil von gut einem Viertel entsprach. NHSc hatte erstmals im November 2016 eine Beteiligung von 145 Millionen Dollar erworben und diese im Februar 2018 um 30 Millionen, im November 2018 um 98 Millionen und im Januar 2020 um 200 Millionen erhöht.

Aimmune Therapeutics soll den Angaben zufolge weiter als eigenständige Geschäftseinheit von NHSc unter dem bisherigen Namen vom kalifonischen Brisbane aus operieren. Geleitet wird die Gesellschaft von Andrew Oxtoby, der zuvor Chief Commercial Officer von Aimmune war.

Stärkung im Bereich Lebensmittelallergie

Die Übernahme soll das Portfolio von NHSc im Bereich Lebensmittelallergie stärken und das Spektrum an Lösungen für Kinder, die an einer Lebensmittelallergie leiden, erweitern.

Im Portefeuille von Aimmune befindet sich unter anderem Palforzia, ein Medikament zur Behandlung von Erdnuss-Allergie. Dieses erhielt im Januar 2020 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde die Zulassung für Kinder im Alter von 4 bis 17 Jahren und wird derzeit von der European Medicines Agency (EMA) und von SwissMedic geprüft. Eine Entscheidung für Europa werde noch 2020 und für die Schweiz 2021 erwartet, heisst es weiter.

Die Übernahme von Aimune ist eine der wenigen Akqusitionen, die Nestlé in diesem Jahr getätigt hat. Im Juni respektive August hatte der Konzern die Division NHSc durch den Erwerb der beiden US-Firmen Vital Proteins und IM Health Science (IMH) verstärkt. Nestlé hat aber Appettit auf weitere Zukäufe, auch grössere. Das erklärte Finanzchef François-Xavier Roger Anfang September auf einer Investorenkonferenz.

sig/uh

(AWP)