Der Geldschein illustriere die Schweiz als Kulturschauplatz und als Ort für kulturelles und künstlerisches Schaffen in verschiedensten Bereichen, sagte Fritz Zurbrügg, Vizedirektor der Schweizerischen Nationalbank (SNB), am Mittwoch vor den Medien in Bern.

"Hauptelement der Note ist das Licht", sagte Zurbrügg. "Licht ermöglicht nicht nur die visuelle Wahrnehmung der Natur, sondern auch der vom Menschen geschaffenen Werke, und ist deshalb eng mit dem Thema Kreativität verknüpft."

Die Grundfarbe der zweithäufigsten Schweizer Banknote bleibt Rot. Allerdings sind die Schein der neuen Serie etwas kleiner. Sie bestehen nicht einfach aus Papier, sondern aus einem Substrat aus zwei Baumwollpapierschichten und einer Kunststofffolie in der Mitte zur Verstärkung.

Die Produktionskosten sind mit 40 Rappen um 10 Rappen teurer als bei der bisherigen Note, wie Thomas Wiedmer, Stellvertreter des SNB-Direktoriums, sagte. Die Noten seien aber stabiler und würden eine längere Lebensdauer aufweisen.

REIBUNGSLOSE EINFÜHRUNG

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die SNB als erste Banknote der neuen Serie die 50er-Note herausgegeben. Die Erfahrungen mit dem neuen Geldschein seien durchwegs positiv, sagte Zurbrügg. Die Beobachtung zeige, dass sich die neue 50er-Note insgesamt stabiler und die Reissfestigkeit besser sei als bei den Noten der achten Banknotenserie.

Kurz nach der Einführung der 50er-Note waren angebliche Mängel publik geworden. Der Geldschein sei nicht kratz- und wasserfest, hiess es. Diese Vorwürfe wies Zurbrügg an der Medienkonferenz erneut zurück. Wenn man unsachgemäss mit den Noten umgehe, könnten diese schon beschädigt werden, sagte er auf eine entsprechende Frage.

Auch der Rücklauf erfolgte im Rahmen der Erwartungen der SNB. Bis heute wurden gut zwei Drittel der 50er-Noten der alten Serie ausgetauscht. Der Umtausch des letzten Drittels dauert etwas länger, weil sich der grösste Teil dieser Geldschein im Ausland befindet.

Auch das Logistikkonzept für die Ausgabe funktionierte nach SNB-Angaben gut. Die neuen 50er-Noten seien rechtzeitig und landesweit verfügbar gewesen.

PLUMPE FÄLSCHUNGSVERSUCHE

Auf der neuen 20er-Note gibt es wie bei allen Noten der neuen Serie insgesamt 15 Sicherheitsmerkmale. Damit will die Nationalbank ihre neue Notenserie fälschungssicher machen.

In nationalen und internationalen Fachkreisen werde anerkannt, dass die Note qualitativ und sicherheitstechnisch hochstehend sei, sagte Zurbrügg weiter. Demnach gab es bisher nur sehr wenige, simple Fälschungsversuche. Die falschen Noten seien umgehend erkannt und aus dem Verkehr gezogen worden. Die Frage eines Journalisten, ob die neuen Noten die sichersten der Welt seien, beantwortete der SNB-Vizedirektor mit Ja.

Die heutige 20er-Note bleibt vorerst gültig. Die SNB zieht die alten Noten kontinuierlich aus den Verkehr. Erst wenn alle Noten der neuen Serie im Umlauf sind, wird die Notenbank einen Rückruf der alten Geldscheine ankündigen. Dann werden die bisherigen Noten nicht mehr als Zahlungsmittel gültig sein, können aber bei der SNB umgetauscht werden.

ZEHNERNOTE IM OKTOBER

Als nächste wird am 18. Oktober die 10er-Note erstmals ausgegeben. Dann folgt die 200er-Note und anschliessend die 1000er-Note. Als letzte wird der 100er-Schein, die Note mit der allerhöchsten Auflage, ersetzt werden.

Die Einführung aller neuen Schweizer Banknoten wird bis 2019 dauern. Die letzte Serie wurde zwischen 1995 und 1998 in Umlauf gesetzt.

tp

(AWP)