Fresenius mit gut 37 Milliarden Euro Umsatz 2021 steckt in unruhigen Zeiten. Nach mehreren Gewinnwarnungen hatte Sen Vorgänger Stephan Sturm abgelöst. Dieser hatte eine unglückliche Debatte über die Fresenius-Aufstellung angestossen: So hatte er die Vorteile eines breiten Konzerns betont, zugleich aber die Suche nach Investoren für eine Beteiligung an der Kliniktochter Helios eingeläutet und sich offen für einen Verkauf des Fresenius-Anteils an FMC gezeigt. Fresenius hat in den vergangenen Jahren unter der Corona-Pandemie gelitten: Planbare Behandlungen in Kliniken mussten verschoben werden und viele Patienten bei FMC starben an Corona. Über fünf Jahre verloren Fresenius-Aktien rund 70 Prozent an Wert
Zuletzt gab es auch Berichte, dass der aktivistische US-Investor Elliott bei Fresenius eingestiegen sei und womöglich auf eine Aufspaltung der komplexen Konzernstruktur dringe. Sen bestätigte nun, dass es mit Elliott "bereits einen Kontakt" gegeben habe. "Deren Meinung hinsichtlich des Potentials des Unternehmens werden wir, wie die anderer Aktionäre, in unsere Überlegungen einbeziehen." An der Fresenius-Struktur mit den Sparten Dialyse, Flüssigarzneien, Kliniken und Servicegeschäft gab es immer wieder Kritik von Investoren.
Sen sieht die auf hohen Schulden basierende Wachstumsstrategie von Fresenius zudem unter den aktuellen Bedingungen und der Zinswende am Ende: "In der Vergangenheit ist alles gewachsen, und es hat Rückflüsse gegeben. Aber dieses Modell ist nicht mehr tragfähig."/als/DP/nas
(AWP)