Musk, der auch Twitter-Chef ist, gratulierte dem Team im Kurznachrichtendienst. Die Suche nach Probanden für die klinische Studie habe noch nicht angefangen, teilte Neuralink weiter mit. Mehr Informationen dazu gebe es bald. Die FDA äusserte sich bislang selbst nicht dazu.
Neben dem Elektroauto-Hersteller Tesla und der Raumfahrtfirma SpaceX gehört das Start-up Neuralink zu den eher kleinen Projekten des 51-jährigen Tech-Milliardärs Musk. Die 2016 gegründete Forschungseinrichtung entwickelt Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern mithilfe von Hirnimplantaten. Sie sollen etwa Querschnittsgelähmten, die weder Arme noch Beine bewegen können, ermöglichen, über die Verbindung ihrer Neuronen mit Computern beispielsweise das eigene Smartphone anzusteuern.
Zu Hirn-Computer-Schnittstellen (Brain-Computer-Interfaces, BCI) forschen seit Jahren mehrere Einrichtungen und Unternehmen. Die Idee ist, menschliche Gedanken durch technische Schaltkreise zu lesen, zu verarbeiten und in Bewegungen oder Sprache zu übersetzen. Gelingt das, könnten auf diese Weise zum Beispiel Gelähmte per Gedankensteuerung ein Exoskelett steuern oder Menschen mit Locked-In-Syndrom mit ihrer Aussenwelt kommunizieren.
Für den Einsatz des Neuralink-Implantats ist laut dem US-Sender CNBC eine Operation am Hirn notwendig. Der sogenannte Link werde im Kopf mit feinen Leitungen direkt mit dem menschlichen Gewebe verbunden. Externe Geräte sollen dann kabellos angesteuert werden können. Äusserlich soll ausser einer kleinen Narbe unter den Haaren später davon nichts zu sehen sein, sagte Musk 2020 bei der Vorführung eines Prototyps, den Neuralink zunächst an Schweinen testete.
Die mutmassliche Zulassung für eine Testung am Menschen sei schon ein Erfolg, schrieb CNBC. Eine finale Marktzulassung für ein Produkt habe bislang kein Unternehmen, das im BCI-Bereich forscht.
Schweizer Forschern war es jüngst gelungen, einen nach einem Unfall gelähmten Niederländer mittels elektronischer Sensoren im Kopf, der Wirbelsäule und den Beinen wieder zum Laufen zu bringen. Die Funktionsweise der experimentellen Studie wurde am Mittwoch im Fachjournal "Nature" veröffentlicht./juw/DP/mis
(AWP)