Immerhin ist seit Jahren über die Zukunft der schwächelnden Tochter spekuliert worden. Nun erkläret Novartis, man werde eine strategische Überprüfung einleiten. Ziel sei die Wertmaximierung für die Aktionäre. Dabei reichten die Optionen von der Beibehaltung des Geschäfts innerhalb von Novartis bis zur Trennung, wie der Konzern am Dienstag mitteilte.

Wie Novartis betont, sei Sandoz gut positioniert, um von den Wachstumstreibern des nächsten Jahrzehnts zu profitieren. Gleichzeitig bereite man sich auf zusätzliches Wachstum durch die nächste Welle von Biosimilar-Einführungen vor. Die Überprüfung soll bis spätestens Ende 2022 abgeschlossen sein.

Zahlen wie erwartet

In puncto Zahlen stehen für das dritte Quartal 2021 Umsätze in Höhe von 13,0 Milliarden US-Dollar zu Buche. Das ist ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent.

Dabei profitierte Novartis davon, dass Patienten wieder verstärkt zum Arzt gingen. Während der Pandemie hatten viele Arztbesuche aus Angst vor einer Corona-Ansteckung gescheut. Diese Normalisierung dürfte sich nach Ansicht des Novartis-Managements auch im laufenden vierten Quartal fortsetzen.

Aber auch die Wachstumsträger Cosentyx zur Behandlung von Schuppenflechte und das Herzmittel Entresto entwickelten sich weiter positiv. Gerade für diese beiden Mittel hat der Konzern denn auch seine Spitzenumsatzerwartungen angehoben. Für Cosentyx geht Novartis neu von Umsätzen von mehr als 7 Milliarden US-Dollar aus und für Entresto peilen die Basler Umsätze jenseits der 5-Milliarden-Dollar Grenze an.

Mit 10,6 Milliarden Dollar entfiel der Löwenanteil vom Gruppen-Umsatz auf die Pharmasparte Innovative Medicines. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von 8 Prozent. Für die Generika-Sparte Sandoz weist Novartis Erlöse in Höhe von 2,4 Milliarden aus (-1%).

Operativ verdiente Novartis im dritten Quartal 3,2 Milliarden US-Dollar (+34%), während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 2,8 Milliarden übrig blieb (+43%).

Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Dieser fiel besser als vom Management in Aussicht gestellt aus und lag auch über dem AWP-Konsens der Analysten-Schätzungen.

Spartenausblicke angepasst

Für das Gesamtjahr bestätigt die Novartis-Führung ihre Ziele für den Gesamtkonzern. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Den operativen Kerngewinn will das Unternehmen im mittleren einstelligen Prozentbereich erhöhen.

Für die Pharmasparte hat Novartis hingegen den Gewinn-Ausblick angehoben während er für die Generikasparte gesenkt wurde.

hr/gab

(AWP)