Analysten hatten für den Jahresbeginn mit einem schlechteren Gesamtergebnis gerechnet. Überraschend stark schlug sich Chevron im Geschäft mit der Mineralölverarbeitung und dem -vertrieb. Die Sparte profitierte unter anderem von besseren Margen und einem anziehenden Kerosinbedarf im Flugverkehr, nachdem vielerorts die pandemiebedingten Reisebeschränkungen weggefallen sind. Im Fördergeschäft musste der Konzern hingegen unerwartet hohe Gewinneinbussen hinnehmen. Dort belastete unter anderem eine geringere Produktion, zudem flossen im Zuge der sogenannten Übergewinnsteuer 130 Millionen Dollar nach Grossbritannien ab.

Im vergangenen Jahr hatte Chevron dank der im Zuge des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Energiepreise mit rund 35,5 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn in seiner Geschichte erzielt. Dass die Branche in Zeiten hoher Inflation im Geld schwimmt, war nicht ohne Kritik geblieben. Auch Politiker wie US-Präsident Joe Biden hatten die Ölkonzerne zwischenzeitlich aufgefordert, mehr Geld in die Produktion zu stecken statt in Dividenden und Aktienrückkäufe.

Dessen ungeachtet hatte Chevron bereits im Februar eine Ausweitung der Rückkäufe eigener Anteile auf ein Volumen von jährlich bis zu 17,5 Milliarden Dollar angekündigt. Für das vergangene Quartal will der Konzern seinen Anteilseignern ebenfalls mehr Geld ausschütten, sie sollen 1,51 Dollar je Aktie erhalten nach 1,42 im Vorjahr./tav/lew/jha/

(AWP)