Die Migros wolle davon nichts wissen, schrieb die Zeitung weiter: "Weil die Bringer einen Verdienst erhielten, ergebe sich juristisch gesehen nicht automatisch ein Arbeitsverhältnis, sagte Migros-Sprecher Patrick Stöpper der "SonntagsZeitung". Die Migros war auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP bislang nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Plattform eingestellt
Der "orange Riese hatte Ende November angekündigt, die Social-Shopping-Plattform nach Abschluss der gut eineinhalbjährigen Testphase nicht einzuführen. Auf der Plattform konnten Migros-Kunden anderen Migros-Kunden einen Gefallen machen, indem sie für sie einkaufen. Doch damit ist nun Schluss.
Die Gewerkschaft Unia begrüsste die Schliessung der von ihr als "Dumping-Lieferdienst" kritisierten Plattform. Denn sie habe auf scheinselbstständiger Arbeit und Dumpinglöhnen basiert. Nun schulde die Migros den "Amigos"-Lieferanten Löhne, Auslagenersatz für die Nutzung privater Geräte und Fahrzeuge sowie Sozialversicherungsbeiträge. Zudem müsse ein Konsultationsverfahren eingeleitet werden, da es sich um eine Massenentlassung handle, forderte die Unia.
Ähnlich sehe das offenbar das Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit, schrieb die SoZ. In einem Brief schreibe die Behörde, sie habe die Migros auf die Meldepflicht bezüglich Massenentlassung aufmerksam gemacht. Bei der Migros wisse man allerdings nichts von einer solchen Information, schrieb die SoZ.
Die Migros räumte ungenügende Arbeitsbedingungen ein: "Wir sind zum Schluss gekommen, dass das Modell Amigos so nicht funktioniert. Aspekte wie soziale Sicherung und Höhe der Entschädigung wurden nicht gebührend berücksichtigt. Das war ein Versäumnis", sagte Sprecher Stöpper der Zeitung.
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(AWP)