In der Samstagsausgabe derselben Publikation, der "Schweiz am Wochenende", hiess es nun, dass es wohl doch nicht so weit kommt. Sommaruga habe die Situation im Gesamt-Bundesrat offenbar falsch eingeschätzt. Andere Mitglieder des Bundesrats hätten keinen Umsturz im Verwaltungsrat kurz vor Amtsantritt des neuen Uvek- Chefs Albert Rösti gewollt. Sommaruga sei nun zurückgekrebst, hiess es in einem Artikel auf der Titelseite.

Die Ministerin habe den Fast-Rauswurf damit begründet, dass Simoni eine zu grosse Distanz zum Parlament und zur Verwaltung habe, hiess es in dem Artikel. Gewisse Personen behaupteten jedoch, Sommaruga wolle ihren Generalsekretär Matthias Ramsauer noch vor ihrem Abtritt auf einem guten Posten unterbringen und habe Simoni darum entlassen.

Simoni soll sich vor den Kopf gestossen fühlen. Er habe nie schlechtes Feedback vom Bund erhalten für seinen Job, soll er in einem Brief geschrieben haben, den er als Reaktion auf seinen Rauswurf an Bundesrätin Sommaruga und ihren Amtskollegen Ueli Maurer gerichtet habe.

Die Swisscom hatte sich zur Angelegenheit nicht geäussert. Von Sommarugas Amt hiess es dazu auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA lediglich, dass die Bundesrätin "keinen Antrag betreffend Generalsekretär als Bundesvertreter gestellt" habe und auch keinen solchen stellen werde.

Diese Woche habe sich auch der Swisscom-Verwaltungsratspräsident Michael Rechsteiner in der Sache eingeschaltet. Er habe ein Schreiben an alle sieben Bundesräte gerichtet. Darin heisse es, dass durch Simoni kaum eine Interessenvertretung des Bundes im Swisscom-Verwaltungsrat habe wahrgenommen werden können. Gleichzeitig habe er Simoni als Mitglied des Verwaltungsrats jedoch auch sehr geschätzt.

Eine Swisscom-Sprecherin betonte auf Anfrage von AWP, dass der Bundesvertreter im Swisscom-VR vom Bund ernannt und in das Gremium entsandt werde. Er werde nicht von der Generalversammlung gewählt und der Verwaltungsrat nehme seine Ernennung "jeweils zur Kenntnis". Zum Vorgehen des Bundesrates äussere man sich entsprechend nicht. Warum sich Rechsteiner dennoch in der Sache an den Bundesrat gewandt haben soll, kommentiert das Unternehmen nicht.

tv/kw

(AWP)