In den vergangenen zehn Jahren wurden nach Bimco-Berechnungen weltweit 7780 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 285 Millionen Tonnen recycelt, mehrheitlich Schiffe, die in den 1990er Jahren gebaut wurden. "In den nächsten zehn Jahren werden Schiffe, die in den 2000er Jahren gebaut wurden, die Hauptquelle für das Recycling sein", schreibt der Verband. "Im Vergleich zu den 1990er Jahren wurde in den 2000er Jahren mehr als doppelt so viel Tragfähigkeit gebaut, was den erwarteten Anstieg des Recyclings vorantreiben wird." Bimco führt den steigenden Recyclingbedarf zumindest teilweise darauf zurück, dass die die Schifffahrtsindustrie mit strengeren Vorschriften für Treibhausgasemissionen konfrontiert ist.

Der weitaus grösste Teil der Tonnage wird laut Verband in den asiatischen Ländern Bangladesch, Indien und Pakistan verschrottet und weiterverarbeitet. Die internationale Nichtregierungsorganisation Shipbreaking Platform prangert seit Jahren an, dass es dabei immer wieder zu Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit, Krankheits- und Todesfällen kommt.

Eigentlich sollte das umweltgerechte und sichere Abwracken längst global geregelt sein. Auf dem Papier gibt es schon seit 2009 ein internationales Abkommen darüber, das von Deutschland 2019 ratifiziert wurde. Allerdings tritt diese sogenannte Hongkong-Konvention erst in Kraft, wenn mindestens 15 Staaten mit 40 Prozent der weltweiten Handelsflotten-Tonnage beigetreten sind. Bimco äusserte sich optimistisch, dass dies bald der Fall sein könne, nachdem auch Bangladesch die Unterzeichnung der Konvention angekündigt habe./kf/DP/tih

(AWP)