Um 9.30 Uhr verlieren die Genussscheine von Roche 1,1 Prozent auf 326 Franken. Vom Schwergewicht gebremst, gewinnt der Gesamtmarkt (SMI) gegenüber dem Schlussstand vom Vortag "nur" 0,56 Prozent.
Wie Roche am Morgen mitteilte, war der Gruppenumsatz im dritten Quartal um 6 Prozent rückläufig. Dieser Rückgang sei deutlich stärker als erwartet gewesen, lautet der Tenor unter den Analysten.
Mit einer schwachen Entwicklung der Diagnostics-Verkäufe sei dabei gerechnet worden, diese seien nun sogar etwas besser ausgefallen als befürchtet, ist reihum zu hören. Nicht auf der Rechnung hatten die Analysten hingegen den fast gleich starken Rückgang bei den Pharmaverkäufen.
Enttäuscht zeigt man sich im Pharmageschäft insbesondere vom Umsatzbeitrag aufstrebender Medikamente wie etwa Ocrevus, Tecentriq, Hemlibra oder Evrysdi. Bei sämtlichen dieser Präparate wurden die durchschnittlichen Analystenschätzungen verfehlt. Dasselbe gilt für die von Nachahmermedikamenten betroffenen beiden Krebsmittel Herceptin und Avastin.
Das meiste sei "erklärbar", kommentiert der Analyst von Barclays gleichwohl. Und auch aus Sicht der Bank Vontobel war eigentlich klar, dass das dritte Quartal aufgrund der hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr kein einfaches wird. Ein Grund dafür sei der reissende Absatz von Covid-Produkten im Vorjahreszeitraum.
Dass Roche die Umsatz- und Gewinnvorgaben für das ganze Jahr bestätigte, hilft mit, die Wogen etwas zu glätten. Diese werden etwa von der ZKB sogar als konservativ kommentiert. Eine mögliche Erhöhung der Jahresvorgaben, auf welche einige Investoren im Vorfeld der Q3-Resultate gehofft hatten, ist nach den enttäuschenden Q3-Verkäufen gleichwohl vom Tisch.
Das Interesse verlagert sich laut Analysten nun auf die nächstens zur Veröffentlichung anstehenden Studienresultaten zum Alzheimermittel Gantenerumab. Diese Daten dürfen bis spätestens Ende November veröffentlicht werden. Dann steht nämlich ein grosser Alzheimer-Fachkongress an, an dem Roche seine Daten präsentieren will.
rw/uh
(AWP)