Die Verluste seien vor allem auf die Auswirkungen des langen Tarifstreits zurückzuführen, teilte IDS am Donnerstag in London mit. 18 Streiktage hätten mit rund 200 Millionen Pfund zu Buche geschlagen. Wegen des grossen Rückstaus waren vor allem rund um Weihnachten und Neujahr etliche Briefe und Pakete wochenlang liegen geblieben. Auch der schwächere Online-Markt habe zu dem Minus beigetragen. Ein Cyberangriff im Januar führte zudem zu Umsatzverlusten von rund 20 Millionen Pfund. Dadurch waren internationale Sendungen über Wochen nicht möglich gewesen.

Wegen der schwierigen Finanzlage hatte Royal Mail bereits im Herbst 2022 angekündigt, bis August 2023 bis zu 6000 Beschäftigte zu entlassen. Mit der Gewerkschaft CWU gab es zwar jüngst nach langen Verhandlungen eine Einigung auf einen neuen Tarifvertrag. Allerdings kündigte Unternehmenschef Simon Thompson seinen Rücktritt spätestens zum Jahresende an. Zuletzt wurde bekannt, dass nur knapp drei Viertel (73,7 Prozent) der Erste-Klasse-Sendungen am nächsten Arbeitstag ankommen, Ziel sind 93 Prozent. Auch hier spielten laut IDS die Streiks eine Rolle. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Mutterkonzern aber mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen, auch wegen des neuen Tarifdeals mit der CWU./bvi/DP/jha

(AWP)