Klokset sagte, die Bevölkerung von Spitzenbergen sei besonders stark vom Streik betroffen, da die meisten Flüge auf die Insel von SAS durchgeführt werden. Um den Zugang zu kritischem Personal und Ausrüstung sicherzustellen, würden die Piloten eine Ausnahme machen, sagte Klokset.
Die Piloten hatten am Montag ihren Streik bei der skandinavischen Airline begonnen. Das Unternehmen und die schwedischen, norwegischen und dänischen Piloten verhandeln seit Wochen über einen Tarifvertrag. Die schwedische Pilotenvereinigung wirft dem Unternehmen vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiedereinstellung zu entlassen, dieses Recht aber ausser Kraft gesetzt zu haben.
Bereits nach wenigen Tagen hatten die Piloten bereits eine Ausnahme angekündigt, um gestrandete Urlauber nach Hause zu befördern. Allein am Wochenende waren 80 Flüge geplant. Am Sonntag erklärten sie die Hilfe aber für beendet. "Zu unserer grossen Überraschung haben wir erfahren, dass viele Flüge zu beliebten und verkehrsreichen Urlaubszielen wie Rhodos, Kreta, Larnaka, Palma de Mallorca und Split geplant waren", teilte die SAS-Pilotenvereinigung mit. Von dort gebe es aber ausreichend alternative Reisemöglichkeiten. Die vereinbarte Ausnahme sollte hingegen nur für abgelegenere Reiseziele gelten, von denen aus es keine alternative Rückreise gibt.
Einige SAS-Passagiere, die auf Spitzbergen gestrandet waren, fahren nun stattdessen per Kreuzfahrtschiff nach Hause. Tui Cruises hat auf der Insel mehrere Flugreisende, die dort gestrandet waren, an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 3" genommen. Rund 120 Menschen hätten das Angebot einer Kabine auf dem Schiff angenommen, hiess es von der Reederei. Das Schiff sollte am Sonntagabend in den Süden starten. Inwiefern die Kosten von SAS übernommen werden, konnte sie zunächst nicht sagen./bvi/DP/he
(AWP)