Der Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich auf 282 Millionen Franken, wie das Innerschweizer Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Das ist ein Drittel mehr als im allerdings schwachen Vorjahresquartal. Dabei profitierte Schindler vom Verkauf eines Fabrikgeländes in China, der 26 Millionen Franken in die Kasse spülte. Die EBIT-Marge kletterte auf 10,1 Prozent nach 8,0 Prozent im Vorjahr.

Das bereinigte EBIT vor Immobiliengewinn, Restrukturierungskosten und dem Agilitätsprogramm "Top Speed 23" stieg um 15,3 Prozent auf 272 Millionen Franken. Die bereinigte operative Marge kletterte wieder auf 9,7 Prozent nach 9,0 Prozent im Vorjahr.

Unter dem Strich erzielte Schindler einen Reingewinn von 212 Millionen Franken. Ohne den Immobiliengewinn betrug der Konzerngewinn 186 Millionen Franken, was einem Anstieg um 29,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Mit den Zahlen hat Schindler die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertroffen mit Ausnahme des Auftragseingangs. Dieser fiel um 8,7 Prozent auf 2,9 Milliarden Franken.

Verlangsamung in allen Regionen

"Verzögerungen auf Baustellen und die Unsicherheit an den internationalen Kapitalmärkten wirken sich zusehends negativ auf die Immobilienbranche aus, trotz starker Nachfrage im Wohnungsbausektor", erklärte Konzernchef und Verwaltungsratspräsident Silvio Napoli.

Alle Regionen seien wegen dem abflauenden Neuanlagen- und Modernisierungsgeschäft geschrumpft, hiess es. Dafür konnten sie eine weitere Margenerholung im Auftragseingang verzeichnen. "Das Servicegeschäft blieb sehr robust und wuchs weiter."

Trotz der Unsicherheiten in den Märkten hält Schindler an der Umsatzprognose für 2023 fest. Damit rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich in Lokalwährungen, sofern keine unerwarteten Ereignisse eintreten.

Um für diese herausfordernde Lage gerüstet zu sein, setzt der Konzern auf weitere Effizienzsteigerungen. Wie in den Vorjahren wird die Prognose für den Konzerngewinn für 2023 mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse bekannt gegeben.

Sieg in zehnjährigem Rechtsstreit

Einen Sieg hat das Schweizer Unternehmen in Südkorea errungen: Ende März habe der oberste Gerichtshof des Landes nach fast zehn Jahren Gerichtsverfahren über alle Instanzen Schindler in seiner Verantwortlichkeitsklage gegen verschiedene Verwaltungsratsmitglieder von Hyundai Elevator Recht gegeben.

Hintergrund der Auseinandersetzung sind happige Abschreibungen auf der Beteiligung von knapp einem Drittel am koreanischen Lifthersteller. Hyundai Elevator nahm - gegen den Willen Schindlers - vor einem Jahrzehnt Kapitalerhöhungen vor, die zu einem tieferen Aktienwert und einer Wertberichtigung bei Schindler führten. Die Abschreibungen betrugen alleine für 2013 insgesamt 219 Millionen Franken.

"Schindler begrüsst dieses bahnbrechende Urteil zum Schutz der Rechte aller Aktionäre von Hyundai Elevator", schrieb der Innerschweizer Konzern.

Zudem erhält der Konzern einen neuen Technologiechef: Karl-Heinz Bauer gehe nach acht Jahren in der Konzernleitung in Pension. Zu seinem Nachfolger wurde Donato Carparelli ernannt, der gegenwärtig Head Global Product Governance ist. Carparelli werde sein neues Amt am 1. Mai antreten, hiess es.

jb/rw

(AWP)