Gegen 09.35 Uhr büssen SGS 1,5 Prozent auf 2284 Franken ein, nachdem die Titel kurz nach Handelsbeginn bis auf 2243 Franken abgerutscht waren. SGS sind damit die schwächsten Blue Chips. Der Gesamtmarkt gewinnt, gemessen am breiten SPI, derzeit 0,2 Prozent.

Insgesamt bewegen sich die von SGS für 2022 ausgewiesenen Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Dabei gilt zu Bedenken, dass der Konzern Mitte November anlässlich eines Investorentreffens bereits Angaben zur Umsatzentwicklung gemacht und vor einem Margenrückgang gewarnt hatte. Insofern überraschten die Zahlen kaum.

Das Wachstum habe sich in den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres aber stärker als erwartet abgeschwächt, halten die Analysten von RBC fest. Sie schätzen, dass SGS in den Monaten November und Dezember organisch nur noch mit 3,6 Prozent gewachsen ist, nach 6,9 Prozent in den ersten zehn Monaten.

Als Grund für diese Wachstumsabschwächung sehen die RBC-Analysten die hohen Corona-Fallzahlen in China, bevor die strenge "Zero Covid"-Politik aufgegeben wurde. Im Verlauf des Jahres 2023 werde sich die Pandemie-Lage und das Geschäft von SGS in China also normalisieren, heisst es.

Auch mit den Ergebnissen auf Stufe EBIT und Reingewinn konnte SGS Analysten zufolge keine positiven Akzente setzen, während die Umsatz- und Margenvorgaben für das Jahr 2023 im Rahmen der firmeneigenen Mittelfristziele liegen. Da hatten sich einige Experten etwas mehr erhofft.

Die Analystin von Morgan Stanley etwa schätzt die zukunftsgerichteten Aussagen als "gar vorsichtig" ein. Und für Daniel Bürki von der ZKB spricht einiges dafür, dass SGS trotz der erwarteten konjunkturellen Abkühlung und anhaltendem Kostendruck die Profitabilität steigern kann.

Vontobel-Analyst Michael Foeth beschreibt derweil die Geschäftsentwicklung in der zweiten Hälfte letzten Jahres als "wenig inspirierend". Mit Blick nach vorne liessen die im November angekündigten Sparmassnahmen die Margenvorgaben als realistisch erscheinen.

mk/ra

(AWP)