"Die Auswirkungen sind massiv", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Diese hatte zu dem ganztägigen Arbeitskampf aufgerufen, der bis Mitternacht andauern soll. Hintergrund sind laut Verdi erfolglose Tarifverhandlungen für die Bezahlung der Luftsicherheitsbeschäftigten für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Verdi rechnete am BER mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, am frühen Morgen seien es etwa 50 gewesen. Es sei eine Kundgebung vor dem BER-Terminal auf dem Willy-Brandt-Platz geplant.

Auch die Sicherheitskräfte an den Flughäfen Hamburg und Hannover haben die Arbeit niedergelegt. Aufgerufen zum Warnstreik waren auch die Beschäftigten des Bremer Airports. Die Arbeitsniederlegung an den norddeutschen Airports dürften auch Auswirkungen auf andere Standorte haben.

Die Flughäfen rieten Reisenden, sich bei ihrer Airline zum Flugstatus zu informieren. Am Hauptstadtflughafen strandeten nach Angaben eines dpa-Reporters am Montagmorgen nur wenige Passagiere, die ahnungslos waren.

Der Flughafenverband ADV kritisierte die Aktion: Erneut würden Reisende zum Spielball des Arbeitskampfes. Die Ankündigung sei kurzfristig gekommen. Die Passagiere hätten kaum eine Chance, sich Alternativen zu suchen. Laut ADV sind insgesamt rund 350 Abflüge gestrichen. 45 000 Passagiere seien direkt betroffen. Insgesamt sei mit knapp 100 000 betroffenen Passagiere zu rechnen, da auch Flüge von anderen Flughäfen ausfallen werden.

Bereits im vergangenen Januar war es wegen Streiks am BER zu erheblichen Einschränkungen gekommen. Damals waren einen ganzen Tag lang zentrale Arbeitsbereiche bestreikt worden und der Flugbetrieb war den ganzen Tag über vollständig eingestellt worden. Rund 35 000 Passagiere waren davon betroffen, dass etwa 300 Starts und Landungen gestrichen wurden./mvk/DP/mis

(AWP)