Mitte September hatte das MDax-Mitglied seine Jahresprognose deutlich erhöht. Dazu trugen sprunghaft gestiegene Preise für Mietwagen bei einem verknappten Angebot bei. Von dieser Teuerung profitiert die gesamte Branche nach dem überwundenen Corona-Schock im Jahr 2020.

Der Finanzchef von Deutschlands Marktführer ist davon überzeugt, dass dieser Preistrend anhält: "Wir hatten in Bezug auf die Preise einen starken Nachholbedarf. Ich möchte daran erinnern, dass in den vergangenen rund zehn Jahren auf der Angebotsseite eine Preisflaute herrschte. Wir gehen von einem dauerhaft höheren Preisniveau aus."

Andrejewski zufolge ist Sixt insgesamt krisenresistenter geworden. Er begründet das auf operativer Ebene mit der stärkeren Diversifizierung des Geschäfts. "Rund zwei Drittel des Geschäfts kommen mittlerweile aus dem Retailbereich, ungefähr ein Drittel macht das Business-Segment aus. Für uns bedeutet das eine erhöhte Resilienz gegenüber Krisen. Wir haben das Retailgeschäft stärker ausgebaut, um den Konzern zu diversifizieren." Diese sei weniger anfällig für Konjunkturschwankungen. "Sixt ist auch mit den Aktivitäten in den USA und in Europa breiter aufgestellt", sagte Andrejewski.

Derweil baut das familiendominierte Unternehmen sein Geschäft im grössten Autovermietwagenmarkt der Welt, den USA, weiter aus. "Die USA sind der Kernmarkt der Zukunft für uns", so der Manager. Allerdings bleibe der deutsche Markt für Sixt nach wie vor "enorm wichtig". Laut Andrejewski betrifft das unter anderem die Einführung und die Erprobung von Produkteinheiten und den Ausbau der Elektromobilität. "Die Entwicklung von Innovationen bei Sixt kommt häufig aus dem Heimatmarkt heraus, um diese später weltweit zu skalieren."/he/la

(AWP)