Die SocGen-Aktie gewann am Vormittag in Paris mehr als sieben Prozent an Wert und war damit klarer Spitzenreiter im französischen Leitindex Cac 40 . Allerdings wird das Papier immer noch rund 16 Prozent billiger gehandelt als zum Jahreswechsel.

Im dritten Quartal stiegen die Erträge - also die gesamten Einnahmen der Bank - im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Besonders stark brummte das Geschäft mit festverzinslichen Papieren und Währungen: Dort legten die Erträge um mehr als ein Drittel zu. Auch im Aktienhandel stand mit einem Prozent überraschend ein kleiner Zuwachs, während andere Banken hier angesichts der drohenden Rezession und der gestiegenen Zinsen schwächelten.

Die trüberen Wirtschaftsaussichten machten sich bei der Société Générale auch anderweitig bemerkbar. So legte das Institut mit 456 Millionen Euro mehr als doppelt so viel Geld für mögliche Kreditausfälle zur Seite wie ein Jahr zuvor. Zugleich fuhr die Bank ihre verbliebenen Kreditrisiken im Zusammenhang mit Russland zwischen Ende Juni und Ende September von 2,6 auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Im Vergleich zu Ende vergangenen Jahres sind sie damit um rund 30 Prozent gesunken. Das tatsächliche Ausfallrisiko dürfte bei etwa einer Milliarde Euro liegen, hiess es.

Unterdessen schlug der laufende Konzernumbau mit 160 Millionen Euro zu Buche - der Grossteil davon entfiel auf das Privatkundengeschäft in Frankreich. Dort legt der Konzern die Filialnetze der Marken Société Générale und Credit du Nord zusammen und streicht in diesem Zuge tausende Arbeitsplätze. Der rechtliche Zusammenschluss soll zum kommenden Jahreswechsel vollzogen werden.

Derweil steht die Bank vor einem Führungswechsel. Societe-Generale-Chef Frederic Oudea übergibt die Leitung des Konzerns 2023 nach 15 Jahren an Slawomir Krupa, den bisherigen Chef der hauseigenen Investmentbank./stw/zb/ngu/jha/

(AWP)