Mit dem Anstieg setzen die Spritpreise den Trend aus der vergangenen Woche fort: Am Dienstag (23. August) hatten sie noch bei 1,734 Euro für Super E10 und 1,988 Euro für Diesel gelegen. Das war der erste Anstieg nach einem wochenlagen Sinkflug und einer folgenden kurzen Stagnation in den vorherigen Wochen. Bei den Preisen handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte, die tatsächlichen Preise vor Ort können je nach Region, Anbieter und Tageszeit teils erheblich davon abweichen. Laut ADAC ist Treibstoff zurzeit im Norden Deutschlands zum Beispiel meist deutlich günstiger als im Süden.

In der Nacht vom 31. August auf den 1. September endet eine vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf das von der EU vorgegebene Mindestmass. Sie galt seit 1. Juni gemeinsam mit dem 9-Euro-Ticket, um Verbraucher angesichts hoher Energiepreise zu entlasten. Mit dem Auslaufen der Massnahme könnte Tanken wieder deutlich teurer werden - rechnerisch um etwa 35 Cent pro Liter Benzin und 17 Cent pro Liter Diesel.

Möglich ist allerdings, dass die Preise in der Nacht zu Donnerstag nicht sofort in die Höhe schnellen. Weil auch die Tankstellenbetreiber im August noch mit gesenktem Steuersatz einkaufen, könnte auch nach dem 31. August noch entsprechend günstigerer Sprit verfügbar sein. Der Wirtschaftsverband für Fuels und Energie (En2X) rechnet aber damit, dass es sich dabei nur um kleine Mengen handeln wird. "Viele Autofahrerinnen und Autofahrer werden in diesen Tagen voraussichtlich verstärkt die Tankstellen anfahren, um ihr Auto noch einmal vollzutanken", sagte Verbandsgeschäftsführer Adrian Willig.

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) warnt derweil mit Blick auf die insgesamt drastisch gestiegenen Energiepreise vor Einschnitten beim Busverkehr. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Christiane Leonard sagte der "Rheinischen Post": "Wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, werden die ÖPNV-Unternehmen schon sehr bald Leistungen reduzieren oder den Verkehr ganz einstellen müssen." In einigen Bundesländern sei dies schon der Fall.

Insbesondere im Schülerverkehr drohten deutliche Einschnitte, sagte Leonard. Der Zeitung zufolge ergab eine Umfrage des Verbandes unter 115 Unternehmen des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs, dass nur drei Prozent von ihnen es geschafft haben, die gestiegenen Energiekosten vollständig auszugleichen. Die Möglichkeiten zur Rückerstattung von Energiekosten müssten deutlich verbessert werden./toh/DP/mis

(AWP)