Gegen 9.15 Uhr gewinnen Straumann 1,4 Prozent auf 131,75 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) kommt mit -0,06 Prozent dagegen leicht zurück.

Obschon der Jahresumsatz auf den ersten Blick nur geringfügig von den durchschnittlichen Erwartungen abweicht, loben Analysten das weiterhin hohe organische Wachstum im Schlussquartal. Auf das Gesamtjahr betrachtet liegt diese Kennzahl mit 15,7 Prozent am oberen Ende der Erwartungsbandbreite.

Bereits im Vorfeld hatten Analysten vor allem den chinesischen Markt hervorgehoben, der 2022 unter dem Einfluss der pandemiebedingten Ausgangs- und Reiseeinschränkungen stand. Aber auch die Umstellung auf eine volumenbasierte Beschaffung (VBP) in China sorgte dafür, dass Behandlungen aufgeschoben wurden. So kommt der Rückgang im Schlussquartal nicht überraschend.

Die Gewinnentwicklung sorgt in Analystenkreisen hingegen für das eine oder andere enttäuschte Gesicht. Das gilt insbesondere für den leicht rückläufigen nicht-bereinigten EBIT. Ähnliches gilt auch für die diesjährigen Margenvorgaben, lassen diese doch im Jahresvergleich auf eine rückläufige Entwicklung schliessen. Viele Experten sind zumindest von stabilen Margen ausgegangen.

Der zuständige UBS-Analyst Graham Doyle geht denn auch davon aus, dass die Margenvorgaben bei den EBIT-Konsensschätzungen für Anpassungen nach unten sorgen könnten.

Analyst Elmar Sieber von der Basler Kantonalbank wiederum stösst sich am ausgewiesenen Kerngewinn für das vergangene Jahr. Seines Erachtens ist dieser angesichts der hohen Aktienbewertung "zu niedrig" ausgefallen.

Bei Jefferies hebt Analyst James Vane-Tempest unterdessen hervor, dass beim Straumann-Ausblick vor allem der Umsatz im Vordergrund stehe. Und diese Ziele seien angesichts der zu erwartenden Gegenwinde passabel.

Für Beobachter ist angesichts der eher etwas enttäuschenden diesjährigen Margenvorgaben spätestens jetzt klar, dass die kursseitigen Vorschusslorbeeren wohl etwas gar üppig ausgefallen sind. Da Straumann so früh im neuen Jahr für konservative Ziele bekannt ist, werden zumindest im frühen Handel noch einmal höhere Kurse aber für möglich gehalten.

hr/rw

(AWP)