Als Grund dafür hiess es bei EY, dass deutsche Familienunternehmen vor allem aus der Industrie kommen, wo grosse Wachstumsraten eher selten seien. Die Firmen aus den USA und Asien im Ranking stammen indes oft aus der Technologiebranche und der Konsumgüterindustrie.

Zugleich zeigt die Studie, wie gross die traditionelle Stärke Deutschlands bei Familienunternehmen ist. So kommen demnach 78 der 500 grössten Familienunternehmen aus Deutschland. Nur die USA mit 118 ist stärker vertreten. Sieben der zehn grössten Familienunternehmen der Welt haben ihren Sitz in den USA - darunter der Einzelhändler Walmart auf Rang eins sowie die Holding Berkshire Hathaway auf Platz zwei. Deutschland ist mit zwei Unternehmen in den Top Ten dabei: Die Heilbronner Schwarz Group, zu der Lidl zählt, sowie BMW .

"Bemerkenswert ist, wie gut Familienunternehmen unterm Strich durch die Pandemie gekommen sind - und dass es relativ wenig Fluktuation im Ranking gab, was ebenfalls auf eine hohe Beständigkeit hinweist", sagte EY-Partner Wolfgang Glauner. Thomas Zellweger, Professor am Lehrstuhl für Familienunternehmen der Universität St. Gallen, verwies auf die wachsende Bedeutung von Familienunternehmen aus Asien.

Zuletzt hatten Familienunternehmen hierzulande schlechtere Standortbedingungen beklagt. Gemäss einer Analyse des ZEW Mannheim belegt Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit den 18. Platz unter 21 Ländern. Der Industriestandort habe dramatisch an Qualität verloren, kritisierte Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, die die Studie in Auftrag gegeben hatte./als/DP/men

(AWP)