Die entsprechenden, befristeten Massnahmen würden den Mitgliedern der Gewerkschaft baldmöglichst zur Abstimmung vorgelegt, heisst es in dem Communiqué weiter. Der heute gültige Gesamtarbeitsvertrag zwischen Kapers und der Airline werde nach Ende der Massnahmen im Jahr 2023 dann aber bis mindestens ins Jahr 2025 weitergeführt.
Massnahmen zum Personalabbau
Das Sparpaket umfasse konkret Massnahmen zur Kostenreduktion wie zum Personalabbau. Die Mitarbeiter sollen etwa zur Frühpensionierung wie auch zur Teilzeit angeregt werden. Insgesamt werde man so eine Kostenreduktion von rund 10 Prozent erreichen. Die natürliche Fluktuation werde ausserdem zu Einsparungen von weiteren 10 Prozent führen.
Die ersten Massnahmen sollen gemäss der Swiss ab März 2021 umgesetzt werden. Bereits mit der Publikation der Neunmonatszahlen am Donnerstag hatte die Airline einen Stellenabbau angekündigt und diesen auf rund 1'000 Jobs in den kommenden zwei Jahren beziffert.
Kapers stimmt Einigung zu
In einer separaten Meldung bestätigte Kapers die Einigung mit der Fluggesellschaft. Man habe diese erzielen können, da die Swiss mehrere Positionen der Gewerkschaft berücksichtigt habe. So habe sie einer klaren zeitlichen Begrenzung der Krisenmassnahmen zugestimmt. Ausserdem gebe es ein "grosses Spektrum" an freiwilligen Angeboten. Gemeint sind damit die Möglichkeiten zu Frühpensionierung und Teilzeitarbeit.
Die nun getroffenen Massnahmen seien für das Kabinenpersonal nichtsdestotrotz sehr einschneidend, schreibt die Gewerkschaft. Denn die Löhne in der Kabine seien deutlich unter dem Medianwert der Schweizer Wirtschaft. Will heissen: Das Personal verdient schon heute wenig. Für Kapers sei es daher entscheidend gewesen, dass die Massnahmen "möglichst wenig" im Bereich der Löhne ansetzten.
Verlust von 414,7 Millionen Franken
Operativ hatte die Lufthansa-Tochter in den ersten Monaten des Jahres 2020 einen Verlust von 414,7 Millionen Franken eingeflogen nach einem Gewinn von 489,6 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stürzte um 62 Prozent auf 1,54 Milliarden Franken ab. Schuld ist die Coronapandemie, wegen der zeitweise 95 Prozent der Flotte am Boden stand.
Zwar konnte die Swiss ihr Angebot in den Sommermonaten sukzessive und stärker wiederaufbauen als erwartet. Zunehmende Reiserestriktionen hatten die sich anbahnende Erholung jedoch ab Mitte August wieder ausgebremst. In den ersten neun Monaten beförderte die Swiss insgesamt 4,3 Millionen Passagiere. Das waren knapp 70 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode.
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(AWP)