Um 9.15 Uhr gewinnen Swisscom 3,2 Prozent auf 564,60 Franken und stehen damit im SMI (+0,15%) an der Spitze. Schon bislang hatte sich das Papier im Gesamtjahr mit einem Plus von knapp 8 Prozent (per Mittwochabend) gut geschlagen. Und im Jahr 2022 hatte der Titel mit einem Minus von nur knapp 1,6 Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten.

Analysten sehen vor allem in der EBITDA-Guidance für 2023 eine positive Überraschung. Das Unternehmen peilt einen Wert von 4,6 bis 4,7 Milliarden an, nachdem 2022 nur 4,4 Milliarden erreicht worden waren.

Bei dieser Kennzahl habe die Swisscom schon im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet, heisst es in einer ersten Einschätzung von Barclays. Das 2023er-Ziel liege nun deutlich über den Konsenserwartungen.

Das sieht auch Goldman Sachs so. Dies reflektiere primär eine gute kommerzielle Dynamik in der Schweiz. Belege dafür seien die zuletzt geringeren Kundenverluste und reduzierte Werbeaktivitäten. Und bei der UBS heisst es ganz generell: "Wir bekräftigen unsere Sicht der Dinge, dass die längerfristigen Aussichten für den Schweizer Markt attraktiver sind, als die Anleger es zuletzt annahmen."

Vontobel hat allerdings noch Fragezeichen zur Guidance. Es sei noch unklar, ob diese Sondereffekte enthalte. So oder so sei aber das Ziel positiv zu werten.

Viele Zahlen 2022 waren derweil schon bekannt. Wegen einer Panne hatte der Telekomkonzern provisorische und ungeprüfte Ergebnisse bereits letzte Woche für mehrere Stunden über Nacht auf seiner Homepage aufgeführt.

Nicht publiziert wurde damals jedoch der Reingewinn. Und bei diesem konnte die Swisscom laut der ZKB die Markterwartungen ebenfalls "übererfüllen" - und dies trotz negativer Währungseffekte. Alles in allem gebe es nach der Vorlage der Zahlen einen "klaren Revisionsbedarf nach oben", fasst der ZKB-Analyst die Meinung vieler Experten zusammen.

rw/tv

(AWP)