ERB STARB NATÜRLICHEN TOD: (Salenstein TG) Rolf Erb ist eines natürlichen Todes gestorben. Die Untersuchungen beim Institut für Rechtsmedizin in St. Gallen hätten ergeben, dass Erb an einer Herzkrankheit verstorben ist. Dies teilte die Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau mit. Es liegen keinerlei Hinweise für eine suizidale Handlung vor, ebenso wird Fremd- beziehungsweise Dritteinwirkung ausgeschlossen. Rolf Erb wurde am 8. April tot aufgefunden. Seine Familie hatte zuvor einen Aufschub bekommen, wie nun bekannt wurde: Sie muss das Schloss Eugensberg in Salenstein erst per Ende August statt schon per 1. Mai verlassen. Erb war der letzte Konzernchef der Winterthurer Erb-Gruppe, die 2003 Konkurs ging. Er wurde zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

KUONI VERKAUFT GTA: (Bern) Der Reisedienstleister Kuoni verkauft das britische Onlinereisebüro GTA an die Hotelbeds Group. Den Verkaufspreis nennt Kuoni nicht. Bezahlt wird in Aktien und in bar. Die Kuoni Group wurde 2016 an die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT verkauft und bestand seither aus drei Teilen: In Dubai werden im Auftrag von Regierungen Visa-Anträge bearbeitet. Von London aus bietet Kuoni mit GTA Dienstleistungen wie Übernachtungen, Transfers oder Exkursionen für andere Reiseunternehmen an. Und von Zürich aus werden Gruppenreisen meist an asiatische Reiseveranstalter verkauft. Nach dem Verkauf von GTA wird Kuoni noch zwei Kernbereiche haben. Die Hotelbeds Group gehört der Investmentgesellschaft der kanadischen Pensionskasse Cinven and Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB).

PANALPINA UNTER DRUCK: (Basel) Der Basler Logistikkonzern Panalpina hat im ersten Quartal weniger verdient als in der Vorjahresperiode: Der operative Gewinn auf Stufe EBIT ging um über einen Drittel auf 16,4 Millionen Franken zurück. Der Reingewinn belief sich auf 12,4 Millionen Franken, was einer Abnahme von 28 Prozent entspricht, wie Panalpina mitteilte. Auch umgesetzt hat das Unternehmen leicht weniger: Der Nettoumsatz sank um 2,3 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken. Positiv war die Entwicklung des Transportvolumens: In der Luftfracht wuchs das Volumen im ersten Quartal um 8 Prozent, während der Markt um rund 6 Prozent zulegen konnte, wie Panalpina schätzt. Das Seefrachtvolumen legte um 7 Prozent zu, während der Markt um 4 Prozent wuchs. Das Seefrachtgeschäft befindet sich wegen des Margendrucks nach dem Kollaps der südkoreanischen Reederei Hanjin weiterhin in den roten Zahlen.

INFICON WÄCHST WEITER: (Bad Ragaz SG) Beim St. Galler Messtechnikunternehmen Inficon stehen weiterhin alle Zeichen auf Wachstum: Nach einem starken Schlussquartal 2016 ist das Unternehmen auch im ersten Quartal 2017 beim Umsatz und Gewinn zweistellig gewachsen. Der Umsatz von 88,5 Millionen Dollar (+27 Prozent) bezeichnet Inficon in der Mitteilung sogar als rekordhoch. Der Betriebsgewinn hat sich mehr als verdoppelt (+112 Prozent) und liegt bei 17,8 Millionen Dollar. Unter dem Strich bleiben 13 Millionen Dollar - ein Plus von 84 Prozent. Inficon profitiert unter anderem von den Investitionen in neue Produktionskapazitäten im Halbleitermarkt sowie der soliden Nachfrage nach Endprodukten wie etwa Handys, Laptops und Pad-Computer. Für das Gesamtjahr erwartet Inficon einen Umsatz von 320 Millionen Dollar und eine Betriebsgewinnmarge von über 17 Prozent. Im ersten Quartal lag diese bei 20,1 Prozent.

SWICA STEIGERT GEWINN: (Winterthur) Die Krankenkasse Swica hat im vergangenen Jahr mehr Prämien eingenommen und einen höheren Gewinn erzielt. Die Prämien stiegen um 7,3 Prozent auf fast 4 Milliarden Franken. Der Gewinn liegt mit 80 Millionen Franken um 37,4 Prozent höher. Der Jahresabschluss 2016 wurde aber zum ersten Mal nach dem Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER erstellt. Die Zahlen sind darum nur bedingt vergleichbar. Alle drei Segmente, also Krankenversicherungen KVG und VVG sowie Unfallversicherung, hätten zum Gewinn beigetragen, schreibt Swica in der Mitteilung. Das versicherungstechnische Ergebnis in den Bereichen KVG und Unfallversicherung fiel leicht negativ aus. Der Schaden-Kostensatz (Combined Ratio) der Swica-Gruppe beträgt 98,8 Prozent. Im Segment Krankenversicherung KVG betrug er 100,3 Prozent. Unter 100 Prozent ist das Geschäft versicherungstechnisch profitabel.

"UBS TWINT" LANCIERT: (Zürich) Lange mussten sie sich gedulden: Nun können UBS-Kundinnen und -Kunden ihre Rechnungen nun mit der neuen Handybezahl-App "UBS Twint" begleichen. Login-Probleme während zwei Stunden trübten den Auftakt leicht. Nach Angaben von UBS-Sprecher Markus Germann kam es gegen Mittag während zweier Stunden zu Login-Schwierigkeiten. Die Probleme seien auf Grund einer Überlastung aufgetreten, hätten aber gelöst werden können, sagte Germann gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Zeitung "Blick" hatte zuvor auf ihrer Internetseite von Problemen mit der neuen App berichtet. Die Twint-App ist die Schweizer Antwort auf Apple Pay bei den sogenannten Mobile-Payment-Lösungen.

BANK CLER IM STARTBLOCK: (Basel) Die Basler Kantonalbank (BKB) ist mit der Neupositionierung ihrer Tochter Bank Coop einen Schritt weiter: Die Generalversammlung hat die Namensänderung bejaht. Die Bank wird in weniger als einem Monat "Bank Cler" heissen und mit blauem Logo auftreten. Zudem haben die Anwesenden am Donnerstag das bisherige Verwaltungsratsmitglied Andreas Sturm zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt, wie die Bank mitteilte. Sturm übernimmt das Amt von Ralph Lewin, der weiterhin dem Verwaltungsrat angehören wird. Dieser wird zudem von neun auf sieben Mitglieder reduziert. Die Detailhändlerin Coop hat sich mit dem im März angekündigten Verkauf ihres Aktienpakets an der Bank Coop von 10,4 Prozent an die Basler Kantonalbank aus dem Bankengeschäft zurückgezogen. "Cler" steht im Rätoromanischen für klar, einfach, deutlich.

MEHR DYNAMIK: (Zürich) Der Markt für erneuerbare Energien hat zuletzt etwas an Schwung gewonnen. Der von der Credit Suisse erhobene "Renewable Energy Index Schweiz" ist im ersten Quartal 2017 um 5,5 auf 54,7 Punkte gestiegen und liegt damit erstmals seit einem Jahr wieder über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zudem sei der aktuelle Stand der höchste seit der Aufhebung der Wechselkursuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Anfang 2015, heisst es in einer Mitteilung. Auch der Blick auf die Subkomponenten zeigt ein positives Bild: alle notierten wieder oberhalb der Wachstumsschwelle. Den höchsten Wert erreichte den Angaben zufolge die Subkomponente Umsatz, die mit 58,2 äusserst rege Verkäufe widerspiegelt. Gleichzeitig wurden die Auftragsbücher dicker, der Auftragsbestand nahm nach Rückgängen im vorangehenden halben Jahr wieder zu.

SAMIH SAWIRIS BAUT WEITER: (Andermatt UR) Im Resort in Andermatt steht der Hauptplatz vor dem Abschluss. Andermatt Swiss Alps und das deutsche Immobilienunternehmen Ganter haben den Grundstein für das neue Apartmenthaus Alpenrose gelegt, das die zentrale Piazza architektonisch abschliessen soll. Das Gebäude soll bis im Herbst 2018 bezugsbereit sein, wie Andermatt Swiss Alps AG mitteilte. Es verfügt über 20 zwischen 50 und 146 Quadratmeter grosse Wohnungen, die zwischen 0,5 Millionen und 2,1 Millionen Franken kosten.

MINIGEWINN BEI REKA: (Bern/Basel) Die Schweizer Reisekasse (Reka) hat im vergangenen Jahr mit 0,1 Millionen Franken ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaftet. Feriengäste und Liegenschaftsverkäufe spülten zwar mehr Geld in die Kasse, auf der anderen Seite drückten aber hohe Projektkosten für die Digitalisierung des Reka-Gelds auf den Gewinn. Im Spätsommer soll das Reka-Geld 3.0 eingeführt werden. Der Betriebsverlust verkleinerte sich gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel auf 3,5 Millionen Franken, wie die Reisekasse anlässlich ihrer Generalversammlung in Basel mitteilte. Insgesamt nahm Reka mit 72,0 Millionen Franken 3,1 Prozent mehr ein. Der Bruttogewinn stieg um 4,9 Prozent auf 40,3 Millionen Franken.

KRÄFTIGES WACHSTUM: (Paris) Die französische Wirtschaft läuft vor den Präsidentschaftswahlen zu grosser Form auf. Der Einkaufsmanagerindex stieg im April überraschend um 0,6 auf 56,8 Zähler. Das ist der höchste Wert seit fast sechs Jahren. Ab 50 signalisiert das Barometer ein Wachstum, wie das Institut IHS Markit zu seiner Umfrage unter Industriebetrieben und Dienstleistern weiter mitteilte. Experten wurden auf dem falschen Fuss erwischt, da sie mit einer Abkühlung der Konjunktur gerechnet hatten. "Frankreichs Wirtschaft scheint immer stärker zu werden", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Damit haben sich Sorgen wegen der Wahlen offenbar als übertrieben erwiesen."

MILLIONENSTRAFE: (Washington) Die Deutsche Bank hat in den USA eine weitere Geldstrafe wegen Regelverstössen bei Finanzgeschäften auferlegt bekommen. Die US-Notenbank Federal Reserve teilte mit, Bussgelder in Höhe von 156,6 Millionen Dollar gegen das Geldhaus verhängt zu haben. Der grösste Teil der Strafe wurde wegen des Vorwurfs des Aufsichtsversagens ausgesprochen. 19,7 Millionen Dollar der Bussgelder entfallen auf Verstösse gegen das "Volcker-Regel" genannte Eigenhandelsverbot, das es Geschäftsbanken weitgehend untersagt, auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten zu spekulieren.

PRODUKTION GESTOPPT: (Caracas) Der US-Autokonzern General Motors (GM) hat seine Produktion in Venezuela nun auch offiziell gestoppt und 2678 Beschäftigte entlassen. Grund sei das Vorgehen der Regierung in Caracas, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. Die Behörden hätten das Werk "überraschenderweise" beschlagnahmt, so dass eine geordnete Produktion nicht mehr möglich sei. Auch die im Werk produzierten Neuwagen seien "illegal" konfisziert worden. Das Werk in Venezuela hat eine Produktionskapazität von jährlich 100'000 Autos. Es steht jedoch de facto schon länger still, weil der US-Konzern keine Teile importieren kann.

MATTEL MIT MEHR VERLUST: (El Segundo) Der US-Spielwarenhersteller Mattel hat zu Jahresbeginn einen weiteren Geschäftseinbruch erlitten. Zudem ist der Konzern tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Im ersten Quartal 2017 gingen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreswert um 15 Prozent auf 735,6 Millionen Dollar zurück. Der Quartalsverlust erhöhte sich laut einer Medienmitteilung des Konzerns nach US-Börsenschluss um 55 Prozent auf 113,2 Millionen Dollar. Der Hersteller von Klassikern wie Barbie, Fisher-Price oder Hot Wheels steckt schon seit geraumer Zeit in der Krise.

BREXIT DRÜCKT KONSUMLUST: (London) Die britischen Konsumenten und damit auch die Detailhändler bekommen zunehmend die negativen Folgen des Brexit-Votums zu spüren. Die Händler mussten im ersten Quartal den grössten Umsatzrückgang seit sieben Jahren wegstecken, wie das nationale Statistikamt ONS mitteilte. Die Erlöse sanken zwischen Januar und März um 1,4 Prozent im Vergleich zum Ende 2016. Dies sei der erste Quartalsrückgang seit 2013, sagte ONS-Expertin Kate Davies. "Der Grund dafür scheinen Preisanstiege in einer ganzen Reihen von Bereichen zu sein." Nach dem Referendum zum EU-Austritt im Juni ist das britische Pfund eingebrochen und sorgt so seitdem für eine deutlich höhere Inflation.

(AWP)