IM AUFSCHWUNG: (Zürich) Die Konjunkturforscher der ETH Zürich haben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr nochmals nach oben korrigiert. Die Schweizer Wirtschaft befinde sich in einem Aufschwung, teilte die KOF am Mittwoch mit. Nach 2,3 Prozent im Dezember erwarten die KOF-Ökonomen neu 2,5 Prozent Wachstum. Jedoch gibt die KOF zu bedenken, dass ein Teil (0,3 Prozent) des Anstiegs auf Lizenzeinnahmen aus Sportveranstaltungen zurückgehe, was wenig mit der Konjunktur zu tun habe. Bereits die Ökonomen des Staatssekretariats für Wirtschaft (2,4 Prozent) und der Bak Economics (2,4 Prozent) waren in ihrer Frühlingsprognose optimistischer. Allerdings sind die Erwartungen der KOF am sonnigsten. Für nächstes Jahr erwartet die KOF ein Wachstum von 1,8 Prozent.

HÖHERES PRÄMIENVOLUMEN: (Lausanne) Die Versicherung Vaudoise hat 2017 mit insgesamt 1,08 Milliarden Franken leicht höhere Prämieneinnahmen erzielt. Der Gewinn dagegen hat sich von 124,8 Millionen Franken im Vorjahr auf 120,7 Millionen Franken reduziert. Den Prämienanstieg hat Vaudoise im Geschäft mit Lebensversicherungen erreicht. Bei den Nichtleben-Versicherungen dagegen sanken die Prämieneinnahmen leicht. Beim Ausblick zeigt sich die Vaudoise zuversichtlich. Er geht von einem Wachstum im Nichtleben-Geschäft aus. Bei den Lebensversicherungen dagegen sieht der Versicherer weitererhin grosse Herausforderungen.

HOHE REPUTATION: (Rotkreuz ZG) Die Migros behauptet den Spitzenplatz unter den renommiertesten Unternehmen der Schweiz - und dies zum fünften Mal in Folge. Auf die Migros folgen auf der Liste des Marktforschungsinstituts GfK der Bonbonhersteller Ricola, der Schokoladehersteller Lindt&Sprüngli und der Chipsproduzent Zweifel. An fünfter Stelle steht Coop. Ricola, Lindt&Sprüngli und Coop haben jeweils Plätze gut gemacht, weil die letztjährige Nummer Zwei, die Rettungsflugwacht Rega, nicht mehr aufgeführt ist. Denn erstmals hat die GfK eine Rangliste auch für Non-Profit-Organisationen (NPO) erstellt. Dort figurieren nach der Rega das Schweizerische Rote Kreuz, die Paraplegikerstiftung, die Schweizer Berghilfe und die Spitex.

RITZ VOR DEM AUS: (Laupen BE) Die auf Backwaren spezialisierte Traditionsfirma Ritz will seine Geschäfte einstellen und alle Mitarbeiter entlassen. Nach Prüfung verschiedener Varianten sieht das Management keine andere Möglichkeit mehr, am Markt zu überleben. Von den Massnahmen am Produktionsstandort in Laupen BE sind laut einer Medieninformation der Firma in der Nacht auf Mittwoch rund 65 Mitarbeiter betroffen. Ein Sozialplan sei in Bearbeitung. Die Behörden sowie die Sozialpartner wurden laut dem Communiqué zudem über die Einschnitte vorgängig informiert. Gegenüber der Nachrichtenagentur SDA betonte Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer, Jürg Reinhard, dass er einen sauberen Stopp bei der Einstellung der Geschäftstätigkeit hinbekommen möchte. Gute Lösungen - gerade bei den vielen langjährigen Mitarbeitern und Lieferanten - seien ihm trotz der schwierigen Situation ein besonderes Anliegen.

TODESFÄLLE BEI MEDIKAMENTENTEST: (Basel) In den vergangenen Jahren sind nach Angaben des Schweizer Pharmakonzerns Roche fünf mit dem Bluter-Mittel Hemlibra behandelte Patienten gestorben. Nach Einschätzung der Ärzte gibt es jedoch in keinem der Fälle einen Zusammenhang zwischen der Behandlung mit dem Mittel gegen die Bluterkrankheit und den Todesfällen. Einer davon hat sich 2016 ereignet und je zwei in 2017 und 2018. Zwei Patienten erhielten das Arzneimittel bereits während der klinischen Tests, weil sie besonders schwer erkrankt waren. Mehrere Patienten-Internetportale haben zuvor berichtet, sie seien von der Roche-Tochter Genentech über fünf Todesfälle informiert worden.

GUT UNTERWEGS: (Zürich) Bei der Zürcher Immobiliengesellschaft Plazza drücken tiefere Neubewertungen erwartungsgemäss auf den Gewinn. Plazza beendet das Geschäftsjahr 2017 mit einem Reingewinn, der gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 16,96 Millionen Franken gefallen ist, wie das Immobilienunternehmen mitteilte. Der Gewinn unter Ausklammerung der Neubewertungen ist hingegen auf 8,78 Millionen Franken gestiegen, von 7,69 Millionen Franken im Vorjahr. Den Liegenschaftsertrag hat Plazza gesteigert, um gut 6 Prozent auf 15,74 Millionen Franken. Die Leerstandquote wurde auf 8,3 Prozent gesenkt und damit verglichen mit dem Vorjahr mehr als halbiert. Erfolgreich war die Immobiliengesellschaft vor allem in den Städten Zürich und Luzern im Bereich der Geschäftsflächen.

NEUER CHEF: (Rotkreuz ZG) Beim führenden Schweizer Seilbahnbauer Garaventa tritt Istvan Szalai nach zehn Jahren als Chef ab. Am 1. April übergibt er das Amt an den bisherigen operativen Chef Arno Inauen. Inauen ist seit 2014 COO und damit Mitglied der Geschäftsleitung bei Garaventa. In einer Mitteilung stellt der Seilbahnbauer den neuen Chef als "in der Seilbahnbranche bestens vernetzt" und als "ausgewiesenen Fachmann" vor. Inauen ist von Haus aus ETH-Ingenieur und Betriebswirtschafter. Szalai wiederum wird das Präsidium des Verwaltungsrats übernehmen und weiterhin im Management tätig sein. Garaventa gehört seit 2002 zur Doppelmayr-Gruppe, dem Weltmarktführer im Seilbahnbau und ist seither der Schweizer Teil der Gruppe.

NESTLÉ VERKAUFT: (Vevey VD/São Paulo) Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé trennt sich von Teilen seines Wassergeschäfts in Brasilien. Er verkauft die Marken Sao Lourenco und Petropolis, drei Werke sowie verschiedene Vertriebslizenzen an Indalá Minalba, einer Tochter der Grupo Edson Queiroz. Das teilte das brasilianische Unternehmen am Mittwoch mit. Einen Kaufpreis nannte die Gruppe nicht. Nestlé trennt sich auch von den Lizenzen für "Pureza Vital" und den Vertriebsrechten von Perrier, S. Pellegrino und Acqua Panna für Brasilien. Trotz des Verkaufs bleibe der Konzern im Wassergeschäft in Brasilien mit einigen Marken präsent. Die Transaktion muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.

IM KREBSGANG: (Stockholm) Der schwedische Moderiese H&M hat im letzten Geschäftsjahr in der Schweiz 6,6 Prozent Umsatz (gerechnet in Kronen) eingebüsst. Das geht aus dem am Mittwoch publizierten Geschäftsbericht hervor. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 (per Ende November) hat H&M in der Schweiz einen Umsatz von 5,9 Milliarden Kronen (rund 680 Millionen Franken) erwirtschaftet, im Vergleich zu 6,3 Milliarden Kronen im Vorjahr. Bereits 2015/2016 war der Umsatz um 7 Prozent zurückgegangen. In der Schweiz betreibt der Moderiese 100 Läden; zwei davon sind im letzten Jahr neu eröffnet worden. Damit war die Expansion bescheiden. Zudem ist die Schweiz unter den weltweit umsatzstärksten Märkten von H&M vom 10. auf den 11. Rang zurückgefallen. In der Schweiz erwirtschaftet H&M rund 2,5 Prozent des weltweiten Umsatzes. Die grössten Märkte sind Deutschland, gefolgt von den USA und dem Vereinigten Königreich.

MANAGER WEHRT SICH: (Bern) Ein ehemaliger Schweizer Topmanager wehrt sich vor Bundesverwaltungsgericht gegen eine Verfügung der Finanzmarktaufsicht. Diese hatte im Juni 2017 entschieden, dass der Manager unrechtmässigen erzielten Gewinn über 1,4 Millionen Franken zurückzahlen müsse. Dies gibt die Finanzmarktaufsicht (Finma) in ihrem am Dienstag publizierten Enforcementbericht bekannt. Beim Topmanager handelt es sich gemäss einem Vorabbericht der Handelszeitung um Hans Ziegler. Die Finma nennt in ihrem Bericht keine Namen. Die Bundesanwaltschaft (BA) hatte jedoch im November 2016 selber bekannt gegeben, dass sie ein Strafverfahren gegen den heute 65-jährigen Ziegler wegen des Verdachts auf Insiderhandel eingeleitet habe. Die Finma hatte den Fall entdeckt und bei der BA Strafanzeige eingereicht.

KOOPERATION: (Zürich) Die Cembra Money Bank hat eine Partnerschaft mit der Firmenkredit-Plattform Lendico Schweiz unterzeichnet. Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen Firmenkredite für KMU finanziert werden, die über die Lendico Online-Plattform abgeschlossen werden, wie Cembra mitteilte. Die Postfinance-Tochter Lendico betreibt in der Schweiz seit Ende 2016 einen Kredit-Marktplatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Rahmen der Vereinbarung werde Cembra als Partnerin von Lendico abgeschlossene Firmenkredite für KMU finanzieren und diese in der Bilanz der Bank konsolidieren, schreibt die auf Konsumkredite spezialisierte Bank. Das Portfolio werde nach der Kreditvergabe weiterhin von Lendico betreut. Neben der Finanzierung werde Cembra auch Inkassodienstleistungen für das finanzierte Portfolio übernehmen.

MEGA-PROJEKT: (New York) Der japanische Technologiekonzern Softbank will zusammen mit Saudi Arabien ein gigantisches Solar-Projekt in der Wüste des Königreichs aufbauen. Für insgesamt 200 Milliarden Dollar soll bis 2030 ein Solarpark entstehen mit einer Kapazität von 200 Gigawatt (GW), wie Softbank-Chef Masayoshi Son in New York sagte. Das wäre die Hälfte der weltweit installierten Solarleistungen und entspräche in etwa der Leistung von 20 Atomkraftwerken. Die weltweiten Nuklear-Kapazitäten liegen bei insgesamt 390 GW. Gestartet werden soll noch in diesem Jahr mit einer 7,2-GW-Anlage, die etwa fünf Milliarden Dollar kosten werde, kündigte Son an. Eine Milliarde werde der Investment-Fonds der Softbank beisteuern, der Rest käme von Projektfinanzierern. Eine Grundsatzvereinbarung für das Projekt sei unterzeichnet worden.

IM AUFSCHWUNG: (Washington) Die US-Wirtschaft hat sich Ende 2017 weit besser entwickelt als bislang gedacht. Zwischen Oktober und Dezember stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,9 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Eine frühere Schätzung hatte lediglich 2,5 Prozent ergeben. Im dritten Quartal lag das Wachstum mit 3,2 Prozent jedoch noch etwas höher. Die Konsumausgaben legten Ende 2017 mit 4,0 Prozent so stark zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Zunächst war nur ein Plus von 3,8 Prozent veranschlagt worden. Im Gesamtjahr 2017 legte die weltgrösste Volkswirtschaft um 2,3 Prozent zu. Im Jahr zuvor waren es lediglich 1,5 Prozent. US-Präsident Donald Trump will das Wachstum unter anderem mit seiner radikalen Steuerreform auf mindestens drei Prozent hochtreiben.

ANNÄHERUNG: (Washington) Die USA haben das überarbeitete Freihandelsabkommen mit Südkorea als "historisch" begrüsst. Nach "intensiven Diskussionen" hätten beide Seiten eine Grundsatzeinigung über das neue Korus-Abkommen erzielt, teilten ranghohe Vertreter des Weissen Hauses mit. Zuvor hatte bereits der südkoreanische Handelsminister Kim Hyon Chong die Einigung bekannt gegeben. Das Abkommen sieht vor, dass Südkorea seinen Markt künftig stärker als bisher für US-Autohersteller öffnet. Jährlich dürfen sie unter anderem bis zu 50'000 Autos nach Südkorea exportieren, ohne den Sicherheitsvorgaben des ostasiatischen Landes zu entsprechen. Um das Korus-Abkommen aus dem Jahr 2012 zu retten, stimmte die Regierung in Seoul einer Verringerung der jährlichen Stahlexporte in die USA auf 2,68 Millionen Tonnen zu - 70 Prozent der durchschnittlichen jährlichen Ausfuhren in den vergangenen drei Jahren.

INSOLVENZ: (Düsseldorf) Nicht mal ein Jahr nach der letzten Pleite hat Solarworld erneut Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter für das einstige Vorzeigeunternehmen der deutschen Solarindustrie sei Christoph Niering bestellt worden, teilte das Amtsgericht Bonn auf seiner Internetseite mit. Solarworld hatte nach sechs Verlustjahren im Mai 2017 Insolvenz angemeldet. Im August versuchte Firmenchef und -gründer Frank Asbeck einen Neustart mit dem Bonner Solartechnik-Unternehmen und firmierte fortan unter Solarworld Indutries GmbH. Der ehemalige Milliardär übernahm zusammen mit finanzkräftigen Partnern zwei Fabriken der insolventen Solarworld AG in Sachsen und Thüringen. 475 der zuletzt 1800 Arbeitsplätze sollten damit gerettet werden.

NOTFALLSYSTEM: (Brüssel) Alle neuen Automodelle in Europa werden ab Ende März mit dem Notfallsystem eCall ausgestattet, das nach einem Unfall automatisch die Rettungsdienste alarmiert. Darauf hat der europäische Herstellerverband Acea hingewiesen. Das System ist ab 31. März in der Europäische Union (EU) Pflicht für neu zugelassene Typen. Das neue System stellt nach einem Unfall automatisch eine Sprachverbindung zur nächsten Rettungsleitstelle her. Falls die Insassen nicht reagieren, können auf Grundlage von GPS-Daten direkt Rettungsdienste zum Unfallort geschickt werden. Experten zufolge sinkt die Überlebenschance bei lebensgefährlich Verletzten pro Minute um zehn Prozent. Die EU-Kommission rechnet vor, dass europaweit mit eCall bis zu 2500 Menschenleben pro Jahr gerettet werden könnten. Das Europaparlament geht von bis zu 1500 aus.

GROSSAUFTRAG FÜR AIRBUS: (Athen) Die griechische Fluggesellschaft Aegean Airlines will bei Airbus 42 Flugzeuge im Wert von rund vier Milliarden Euro bestellen. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung sehe die Lieferung von 30 Flugzeugen der A320neo-Familie vor, sagten Firmenmanager. Optional sei der Auftrag über zwölf weitere Maschinen mit Motoren der neuen Generation, die Kraftstoffeinsparungen von 15 Prozent ermöglichen. Die Bestellung ist die grösste einer griechischen Fluglinie und überhaupt die grösste Investition eines privaten griechischen Unternehmens seit dem Ausbruch der Schuldenkrise im Jahr 2010.

MEHR LOHN: (Wien/Dublin) Niki Lauda, Chef der neuen Billigfluglinie Laudamotion, will Piloten und Flugbegleitern mehr zahlen. "Wir werden der am besten zahlende Low Cost-Carrier in Wien sein", versicherte er gemeinsam mit Miteigentümer Michael O'Leary, dem Gründer der irischen Airline Ryanair. Das neue Gehaltsmodell will Lauda am Donnerstag den Belegschaftsvertretern vorstellen. Bereits am Mittwoch gab es bei einer Pressekonferenz in Wien einen Ausblick auf den Sommerflugplan. Von den 21 Laudamotion-Flugzeugen werden vier in Wien stationiert sein und bis zu dreimal täglich nach Palma de Mallorca fliegen. Sechs Flieger stehen in Düsseldorf, vier in Berlin, zwei in Zürich und jeweils einer in Köln, Frankfurt, München, Nürnberg und Stuttgart. In zwei bis drei Jahren soll Laudamotion dann 30 bis 40 Flugzeuge betreiben.

(AWP)