Das Unternehmen, das zu den 30 wichtigsten an der Schweizer Börse gehandelten zählt, hat im Schlussquartal einen bereinigten Gewinn von 0,99 US-Dollar je Aktie erzielt. Das waren 30 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Temenos am Montagabend mitteilte.

Im Gesamtjahr 2022 lag der Gewinn bei 2,82 Dollar je Aktie (-26%). Die Aktionäre dürfen sich dennoch über eine höhere Dividende von 1,10 Franken je Aktie freuen nach 1,00 Franken im Vorjahr.

Transformation auf Kurs

Bereits vor einem Monat hatte Temenos darüber informiert, dass es zu einem starken Einbruch des bereinigten Betriebsgewinns EBIT gekommen war - sowohl im Quartal als auch im Gesamtjahr. Der operative EBIT ging um 27 Prozent auf 94 Millionen Dollar im vierten Quartal und um 24 Prozent auf 272 Millionen im Gesamtjahr zurück. Bei den bereinigten Zahlen werden unter anderem Kosten für aktienbasierte Vergütungsprogramme herausgerechnet.

Man sehe weiterhin eine steigende Nachfrage nach Abos in der Cloud (im Fachjargon: "Software as a Service SaaS"; SaaS), hiess es am Montag. Auch laufe die Transformation hin zum Abo-Modell bei den "On-Premise"-Lizenzen (Software kann beim Kunden vor Ort auf den Computern gespeichert werden) nach Plan. Bis Ende 2023 dürfte die Umstellung weitgehend abgeschlossen sein.

Bei Temenos gibt es die "On-Premise"-Lizenzen und die Abos in der Cloud. Bei den "On-Premise"-Lizenzen wird seit Anfang 2022 standardmässig auf fünfjährige Aboverträge umgestellt. Dabei zahlen Kunden dann nicht mehr einen grossen Betrag im Voraus, sondern eine regelmässige "Miete" wie die Cloud-Kunden.

Vorsichtigerer Blick in die Zukunft

Für das laufende Jahr 2023 rechnet Temenos mit einem Wachstum der Software-Lizenzeinnahmen von mindestens 6 Prozent, wie es am Montag weiter hiess. Der EBIT dürfte der Prognose zufolge 7 Prozent höher liegen und der Gewinn je Aktie mindestens um 6 Prozent ansteigen.

Neu gibt die Gesellschaft keine Prognose mehr für den Gesamtumsatz ab. Dieser ging 2022, wie bereits seit Mitte Januar bekannt, um 2 Prozent auf 949,6 Millionen Dollar zurück. Die Software-Lizenzeinnahmen fielen um 3 Prozent auf 404,8 Millionen.

In der Vergangenheit hatte die Gesellschaft mittelfristig bis 2025 noch ein Umsatzwachstum von im Durchschnitt jährlich mindestens 10 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt. Die Software-Lizenzeinnahmen sollten gar zwischen 15 und 20 Prozent wachsen. Diese mittelfristigen Ziele wurden jedoch letztmals im Juli 2022 bekräftigt.

Nichts Neues zur CEO-Suche

Zur derzeit laufenden CEO-Suche wurden anlässlich der detaillierten Ergebnisse zum vierten Quartal zunächst keine weiteren Aussagen gemacht. Der frühere Chef Max Chuard hatte seinen Posten Mitte Januar überraschend geräumt, nachdem Aktionäre Druck ausgeübt hatten.

Seither hat Präsident Andreas Andreades interimistisch die CEO-Aufgaben übernommen. Bis spätestens Ende 2023 will der Verwaltungsrat den Chefposten neu besetzen.

Am (morgigen) Dienstag hält das Genfer Unternehmen einen Investorentag ab.

ys/mk

(AWP)