Landstrom gilt als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt sowie für reinere Luft an den Hafenstandorten. Bislang lassen viele Seeschiffe im Hafen ihre Motoren weiter laufen, um sich mit Strom zu versorgen - mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen. Der Ausstoss im Hafen kann laut Branchenverband Clia allein "zwischen 6 und 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen eines Kreuzfahrtschiffes ausmachen".

Die Nutzung von Landstrom setzt zweierlei voraus: Zum einen muss das Schiff entsprechend ausgerüstet sein, zum anderen müssen Hafenanlagen mit Landstromanlagen ausgestattet sein. Das ist weltweit betrachtet nur in sehr wenigen Häfen der Fall. Nach früheren Clia-Angaben können in den nächsten fünf Jahren zwei Drittel der weltweiten Flotte Landstrom nutzen - während weltweit nur zwei Prozent der Häfen über mindestens einen Liegeplatz mit Landstrom verfügten. TUI-Cruises-Chefin Wybcke Meier forderte deswegen, dass das Angebot an Landstromanlagen zügig weiter ausgebaut werden müsse. "Zum anderen müssen die Häfen, wie es beispielsweise hier in Hamburg aber auch in Kiel und Warnemünde der Fall ist, ein grünes Stromkonzept vorlegen", sagte sie laut Mitteilung vom Montag.

Hamburg hat das Tempo beim Ausbau der Landstromversorgung für Seeschiffe bereits beschleunigt. Neben dem Kreuzfahrtterminal in Altona sollen auch die beiden anderen Kreuzfahrtterminals Steinwerder und Hafencity eine Landstromanlage erhalten. In der "Mein Schiff"-Flotte sind bereits mehrere Schiffe landstromfähig, zwei weitere sollen bis Anfang 2024 entsprechend umgerüstet werden, bei allen folgenden Neubauten ist die nötige Technik von Anfang an dabei./kf/DP/jha

(AWP)