Der Vorsteuergewinn der grössten Schweizer Bank belief sich im Startquartal auf 1,97 Milliarden Franken und war damit um 17 Prozent höher als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Den Reingewinn weist das Institut gemäss Medienmitteilung vom Montag um 19 Prozent höher mit 1,51 Milliarden aus. Im vierten Quartal 2017 hatte die Bank als Folge der US-Steuerreform bekanntlich einen Verlust von über 2 Milliarden erlitten.

ERTRÄGE WACHSEN MODERAT, TIEFERE KOSTEN

Erfreulich entwickelten sich insgesamt die Einnahmen. So stieg der Geschäftsertrag der gesamten Bank um 2,2 Prozent auf 7,70 Milliarden Franken. Bei einem Geschäftsaufwand von 5,73 Milliarden (-2,0%) ergibt sich ein leicht verbessertes Verhältnis von Kosten zu Einnahmen (Cost-Income-Ratio) von 74,1 Prozent. Die mittelfristige Zielgrösse liegt hier bei unter 75 Prozent.

"Wir hatten einen ausgezeichneten Start ins neue Jahr", kommentiert CEO Sergio Ermotti die Leistung. Die Bank sei gut unterwegs und werde weiter in Wachstum und Effizienz investieren.

Im Quartalsergebnis enthalten sind wie üblich auch gewisse Sonderposten, so etwa Restrukturierungskosten in Höhe von 128 Millionen Franken. Ausserdem hat die Bank - wie schon angekündigt - einen Vorsteuergewinn von 225 Mio im Zusammenhang mit Änderungen bei der Pensionskasse der UBS in der Schweiz verbucht. Auf bereinigter Basis sank der Vorsteuergewinn denn auch um 3 Prozent auf 1,88 Milliarden Franken.

NETTONEUGELD VON 19,0 MILLIARDEN IM GWM

Der neuen globalen Vermögensverwaltungseinheit Global Wealth Management (GWM), die einen Gewinn von 1,13 Milliarden Franken erzielte (bereinigt +7%), flossen in der Periode von Januar bis März Nettoneugelder in Höhe von 19,0 Milliarden Franken zu, wobei laut UBS alle Regionen positiv dazu beitrugen. Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende Quartal auf 3'155 Milliarden und lagen damit leicht unter dem Wert per Ende 2017.

Die bereinigte Nettomarge im GWM beziffert die UBS mit 19 Basispunkten. Sie stehe aber nicht mehr so im Fokus, sagte Finanzchef Kirt Gardner gegenüber Journalisten. Vielmehr liege der Fokus auf den Kosten bzw. auf der Cost-/Income-Ratio, die von aktuell 73 Prozent mittelfristig in den Bereich von unter 70 Prozent sinken soll.

Die Investmentbank als zweites wichtiges Standbein erzielte einen Vorsteuergewinn von 589 Millionen Franken (bereinigt +13%). Vor allem im Aktiengeschäft seien die Erträge deutlich gestiegen, mit Verbesserungen in allen Regionen und Produktlinien, wie es heisst. Beim Devisengeschäft (FX) spricht die Bank von einem soliden Ergebnis, während die Marktbedingungen für das Zinsgeschäft (Rates and Credit) herausfordernd gewesen seien.

RÜCKLÄUFIGES SCHWEIZER GESCHÄFT

Im Schweizer Geschäft (P&C) mit einem Vorsteuergewinn von 419 Millionen Franken (bereinigt -10%) haben gestiegene Finanzierungskosten, die Negativzinsen sowie höhere Aufwendungen die höheren Erträge "neutralisiert", wie die UBS schreibt. Das Asset Management erzielte einen Gewinn von 106 Millionen Franken (bereinigt -12%). Hier seien höhere Erträge durch niedrigere Performance-Gebühren und höhere Personalkosten kompensiert worden, heisst es. Die verwalteten Vermögen in diesem Bereich hätten mit 792 Milliarden Franken aber den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt errreicht, wobei der Bank Nettoneugelder von 26,6 Milliarden zuflossen.

Etwas schwächer präsentiert sich zum Quartalsende die Kapitalposition der Bank. Die harte Kernkapitalquote (CET1, vollständig umgesetzt) sank auf 13,1 Prozent von 13,8 Prozent per Jahresende. Dieser Rückgang aufgrund eines einmaligen Effektes (höhere risikogewichtete Aktiven RWA) wurde bereits im Vorfeld angekündigt und kommt daher nicht überraschend. Die Leverage Ratio des harten Kernkapitals (CET1) verbesserte sich auf 3,76 Prozent nach 3,69 Prozent per Ende Dezember.

Etwas überraschend hat derweil der Personalbestand an UBS-Mitarbeitern im ersten Quartal 2018 weiter zugenommen, und zwar gegenüber dem vierten Quartal um fast 1300 Stellen auf 62'537. Nachdem die Bank jahrelang Stellen ausgelagert hatte, holt sie diese nun wieder zurück. Begründet wird dies mit höherer Effizienz und Effektivität. Ein eigentliches Sparprogramm hat die Bank nicht mehr, der Fokus liege aber weiterhin auf den Kosten, heisst es. In diesem Zusammenhang hiess es letzte Woche in der Presse, dass die UBS mit der CS nun direkt über eine Zusammenlegung von Backoffice-Funktionen spreche.

SAISONAL TIEFERE ERTRÄGE IM ZWEITEN QUARTAL ERWARTET

Im laufenden zweiten Quartal rechnet die Grossbank aus saisonalen Gründen mit tieferen transaktionsbasierten Erträgen in der Investment Bank und im Bereich Global Wealth Management. Neben den grundsätzlich etwas tieferen Aktivitäten im zweiten Quartal spielen hier etwa Steuerzahlungen bei den US-Kunden - die Bank erwartet Abflüsse von 3 bis 4 Milliarden Franken - eine Rolle.

Im zweiten Quartal würden zudem die Finanzierungskosten im Zusammenhang mit langfristigen Schulden und Kapitalinstrumenten zur Einhaltung von regulatorischen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen höher als in der Vorjahresperiode ausfallen.

Die Marktvolatilität liege zwar über den historischen Tiefständen des vergangenen Jahres, doch sie bleibe moderat. Dies wirke sich gewöhnlich nachteilig auf die Kundenaktivität aus, so die UBS weiter. Insgesamt bleibt die Bank aber zuversichtlich, dass die Märkte auch künftig von den Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum profitieren werden. Allerdings stellen die geopolitischen Spannungen und der wachsende Protektionismus eine Gefahr für das Anlegervertrauen dar, warnt die UBS.

Vorbörslich werden die Zahlen nicht allzu gut aufgenommen, die UBS-Aktie wird um 0,8 Prozent tiefer gestellt.

uh/gab

(AWP)