Er sehe die Credit Suisse als "würdigen Konkurrenten" an, der gerade eine Krise durchlaufe, sagte Kelleher an der von der "Financial Times" organisierten Konferenz, wie das Wirtschaftsmedium online berichtete. Allerdings lebe man in einer Welt, wo Kunden ihre Gelder bewegen würden: "Wenn wir von Kunden proaktiv kontaktiert werden, lassen wir ihre Gelder entweder zu uns kommen oder sie gehen zu unseren US-Konkurrenten."

Bereits vergangene Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass die UBS sowie die US-Bank Morgan Stanley von Zuflüssen von CS-Kunden vor allem in Asien profitieren könnten. Die Credit Suisse hatte vergangene Woche über massive Abflüsse von Kundengeldern vor allem in der Vermögensverwaltung berichtet. Insgesamt haben demnach CS-Kunden von Anfang Oktober bis Mitte November rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen abgezogen, was rund 84 Milliarden Franken entspricht.

Keine US-Akquisitionen

Der UBS-Verwaltungsratspräsident dementierte an der Konferenz zudem Gerüchte über Differenzen mit UBS-CEO Ralph Hamers. "Wir kommen tatsächlich phänomenal gut miteinander aus", sagte Kelleher. Sie seien sehr komplementäre Persönlichkeiten. Die Bank hatte im vergangenen September den Kauf des Online-Vermögensverwalters Wealthfront in den USA überraschend wieder abgesagt. Kommentatoren hatten dies als Niederlage von Hamers gewertet.

Weitere Akquisitionen in den USA plane die UBS derweil nicht, betonte Kelleher. Im US-Markt differenziere sich die UBS vor allem durch ihren Fokus auf die "ultrareiche" Kundschaft, erklärte er. In den USA wolle die Schweizer Grossbank nun organisch wachsen - "keine Optionalitäten, keine Ablenkungen, keine Akquisitionen."

tp/tv

(AWP)