"Der Genfer Uhrensalon ist für die Branche ein sehr wichtiger Anlass", sagte Pasche weiter. Bereits im vergangenen Jahr bei der ersten Ausgabe des Salons nach der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig es für die Marken sei, sich mit den Kundinnen und Kunden zu treffen und ihre Produkte physisch vor Ort präsentieren zu können. Es sei auch von grosser Bedeutung, dass die weltweit wichtigste Uhrenmesse in der Schweiz stattfinde, auch wenn nicht alle Hersteller auf das Messeformat setzten.

An der "Watches and Wonders" prägen wie in der Vergangenheit die Marken der Richemont-Gruppe wie Cartier, Piaget oder IWC sowie seit dem letzten Jahr auch der Branchenprimus Rolex oder die Kultmarke Patek Philippe das Bild. Der Andrang an der Messe ist gross, da auch wieder vermehrt Besucherinnen und Besucher aus Asien angereist sind. Zählte die Messe im letzten Jahr 22'000 Besucher, dürften es in diesem Jahr an die 50'000 werden.

Weiteres Exportwachstum erwartet

Die Stimmung an der Messe in Genf ist gut, schliesslich wächst die Branche trotz zahlreicher Krisen. Im vergangenen Jahr wurden mit knapp 25 Milliarden Franken wertmässig so viele Uhren wie noch nie ins Ausland exportiert. "Wir gehen davon aus, dass auch das Jahr 2023 für die Schweizer Uhrenindustrie positiv verlaufen wird", gab sich Pasche zuversichtlich. Diese Annahme habe sich mit dem Wachstum von 11 Prozent in den ersten beiden Monaten bestätigt.

Allerdings dürften die zahlreichen Krisen und Unsicherheiten, wie zuletzt die in Schieflage geratene Bankenwelt, das Marktumfeld belasten. "Die Uhrenbranche hat in ihrer rund 400-jährigen Geschichte viele Krisen gemeistert und gelernt, mit Krisen umzugehen", hielt Pasche darauf angesprochen fest. Das sei auch im letzten Jahr so gewesen, als nach der Corona-Pandemie der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist. "Die Menschen wollen sich auch in schwierigen Zeiten Freude bereiten, auch mit dem Kauf einer schönen Uhr", sagte er.

Wachsende chinesische Nachfrage

Besonders gut läuft das Geschäft in den USA. "Das US-Geschäft entwickelt sich für die Uhrenhersteller seit einigen Jahren hervorragend. Wir werden sehen, ob das auch mit Blick auf die steigenden Zinsen und die straffere Geldpolitik so weitergeht", erklärte der Verbandspräsident.

Für die Branche biete aber auch die Corona-Öffnung Chinas Chancen. "Chinesinnen und Chinesen reisen wieder vermehrt ins Ausland und kaufen auf den Reisen Uhren. Das zeigt sich bereits in den Uhrenexportzahlen nach Japan, Thailand oder Macau."

(Das Interview im Wortlaut ist auf dem Premium-Dienst von AWP zu lesen)

mk/rw

(AWP)