Nur noch 9 Prozent sehen demnach eine finanzielle Überforderung, nach 13 Prozent im September. Für die Hälfte der 2485 befragten Firmen stellen die Energiekosten eine Mehrbelastung dar, die sie nach eigener Einschätzung jedoch finanziell abfedern können - auch langfristig. "Das starke Engagement des Mittelstands zur Energieeinsparung hat sichtbaren Erfolg gezeigt", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib der Deutschen Presse-Agentur. "Noch immer hohe Energiekosten werden gegenwärtig von sehr viel mehr Unternehmen finanziell gut verkraftet, als es noch vor sechs Monaten der Fall war."
Drei Viertel der Firmen (72 Prozent) mit einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro jährlich haben nach eigenen Angaben ihren Energieverbrauch seit Beginn des Ukraine-Krieges reduziert, zum Beispiel durch eine Senkung der Raumtemperatur oder spritsparendes Fahren. Hinzu kommen Investitionen zur Senkung des Verbrauchs, wie Wärmedämmung an Gebäuden oder Energieeinsparungen in der Prozess- und Anlagentechnik.
Die Energiekosten in Deutschland waren 2022 infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar sprunghaft in die Höhe geschossen. Seit vergangenem Herbst zeichnet sich eine gewisse Entspannung ab. "Die turbulenten Entwicklungen an den Energiepreismärkten haben sich beruhigt, und die Energiepreisbremsen sind aktiv", erläuterte Köhler-Geib. Die Firmen könnten wieder auf niedrigere und stabile Preise hoffen. "Insgesamt sehen wir glücklicherweise nachlassende Krisensymptome."
Allerdings gebe es immer noch eine Reihe von Unternehmen, deren Energiekostenbelastung sehr fordernd sei, berichtete Köhler-Geib. Das betreffe vor allem das mittelständische Baugewerbe und das Verarbeitende Gewerbe./mar/DP/zb
(AWP)